Im Rahmen einer Kooperation mit der Uni Landau nahmen die beiden Bio Leistungskurse der MSS 12 von Frau Nowak und Frau Zimmermann an dem Projekt „Open MINT Labs“ teil.
Zum Start des Kontextes „Gewässeranalyse“ nahmen die Schülerinnen und Schüler zunächst an einer theoretischen Einweisung in die Messtechnik teil. Hierzu wurden an der Schule im Computerraum ausgewählte Inhalte in einem virtuellen Labor erklärt und geübt: Beispielsweise wurde in einer Einheit der pH-Wert definiert und die pH-Messung mittels pH-Elektrode vorgestellt. (Dies ist nur ein Beispiel von vielen Open MINT Lab Kursen, welche zurzeit an der Uni Koblenz-Landau in der Arbeitsgruppe von Professor Björn Risch und Sascha Neff entwickelt und evaluiert werden).
Am Dienstag, den 22. Oktober startete dann der praktische Teil: Um 8 Uhr wurden wir schon am Freilandmobil am ESG von einem netten Team von der Uni Landau erwartet. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter, da die gesamte Zeit im Freien gearbeitet wurde. Nach einer kurzen Einführung wurde die Gruppe geteilt, sodass von allen Schülerinnen und Schülern nacheinander sowohl chemisch-physikalische Parameter als auch biologische Faktoren der Gewässergüte untersucht werden konnten.
Ausgerüstet mit Kescher, Wasserbehälter und Präparierbesteck zog die erste Gruppe los, während die anderen Jugendlichen sich zunächst mit der digitalen Messtechnik direkt am Gewässermobil beschäftigten. Ich war gespannt, wie viele Zeigerorganismen würden wir trotz des späten Termins im Herbst noch finden würden.
An den renaturierten Bereichen der Queich kam man besonders gut an die Uferzonen. Steine wurden angehoben und Laubablagerungen durchforstet. Da die Bachränder glitschig waren, zahlten sich wasserdichte Schuhe nach kurzer Zeit aus. Außerdem war gemeinschaftliches Arbeiten gefragt:
Die Schülerinnen und Schüler entnahmen an den verschiedensten Stellen Wasserproben und sicherten sich dabei gegenseitig ab. „Da krabbelt was, da krabbelt was!“ Die Freude über den ersten Flohkrebs war groß. Aber auch Wasserläufer, kleine Schnecken, Steinfliegenlarven und sogar Fische schafften es in die Wasserbehälter. Regenwürmer wurden gefangen und vor dem Wasser gerettet und auch Wanzen sorgten für allerlei Gesprächsstoff.
Später konnten dann die Organismen in Petrischalen genauer unter dem Binokular beobachtet werden.
Bei der Bestimmung der physikalisch-chemischen Parameter wurde arbeitsteilig gearbeitet. An diesem Tag wurde in den jeweiligen Gruppen die Leitfähigkeit, die Sauerstoffsättigung, der pH-Wert und der Chlorid-Gehalt des Queich-Wassers sowie die Strömungsgeschwindigkeit des Baches mit Sensoren untersucht und mittels Tablet digital aufgezeichnet. Die Stimmung war gut und es wurde meist konzentriert gearbeitet. Bei Problemen stand uns das Team der Uni zur Seite und gab Tipps zum Umgang mit der Technik.
Die so gewonnenen Messdaten sollen dann in den nächsten Unterrichtsstunden in Bezug auf die Gewässergüte ausgewertet und diskutiert werden. Auch hierzu werden wir dann wieder Mitarbeiter der Uni an unserer Schule zur Unterstützung begrüßen dürfen.
Alles in allem war es ein interessanter Exkursionstag, an dem die Schülerinnen und Schüler sichtlich viel Spaß hatten und abwechslungsreiche Einblicke in die Analyse des Ökosystems Fließgewässer gewinnen konnten.
Text und Fotos: Sabine Zimmermann