Nach sieben Wochen „lernen zu Hause“ kehrten 98 Viertklässler am Montag, 4. Mai zurück in die Grundschulen Gäuschule in Böbingen (28), Edesheim (38), Edenkoben (56), Rhodt (13) und Roschbach (19).
Nachdem die Landesregierung Rheinland-Pfalz den Stufenplan zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts verkündet hatte, begannen in den Grundschulen wie auch bei der Verbandsgemeindeverwaltung, dem Schulträger aller Grundschulen in der Verbandsgemeinde Edenkoben, die organisatorischen Arbeiten rund um die Wiederaufnahme des Unterrichts. So wurde der Hygieneplan des Landes Rheinland-Pfalz zwischen Schulträger und Schulleitungen besprochen. Die darin enthaltenen Voraussetzungen, wie etwa Waschbecken mit Handseife sowie Einweghandtüchern in den Klassenräumen als gegeben notiert, der tägliche Reinigungsplan wurde angepasst und Desinfektionsspender für die Eingangsbereiche bzw. Treppenhäuser beschafft. Mit Desinfektionsmittel waren die Grundschulen der Verbandsgemeinde Edenkoben bereits gut ausgestattet.
Bürgermeister Olaf Gouasé und Beigeordneter Daniel Salm: „Als Schulträger ist es uns wichtig, dass für die Gesunderhaltung der Schülerinnen und Schülern sowie den Lehrkräften alles getan wird. Daher haben wir umfangreich in die Erhöhung von Material und Reinigungspersonal investiert, damit ein reibungsloser Betrieb auch in der Krisenzeit möglich ist.“
Seit über einer Woche gibt es nun Unterricht unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, nach einem ganz individuellen Hygieneplan. Im Unterrichtsraum ist dabei ein Abstand von 1,5 Metern einzuhalten, der Klassenverband ist aufzuteilen in Lerngruppen, die nicht größer als 15 Schülerinnen und Schüler sind. Für die Schülerinnen und Schüler findet der Unterricht dann im wöchentlichen Wechsel statt, eine Woche Unterricht direkt an der Schule (Präsenzunterricht) und eine Woche zu Hause mit pädagogischen Angeboten. Solch ein Wechsel erleben zurzeit die Kinder an den Grundschulen Edesheim, Edenkoben und Roschbach. Weiterhin im Angebot, die Notbetreuung, die zurzeit von 48 Kindern in Anspruch genommen wird.
Die beiden vierten Klassen der Grundschule Gäuschule in Böbingen zählen jeweils 14 Schülerinnen und Schüler. Das sei „eine besondere Situation, denn alle 28 Kinder dürfen jeden Tag kommen“, wie Schulleiterin Felicitas Kern berichtet. Während die eine Klasse um 7.50 Uhr in den Unterricht startet, geht für die andere Klasse um 8.15 Uhr das Unterrichtsgeschehen los. Die Klassenlehrer sind komplett in ihren Klassenverbänden, der Fachunterricht Sport und Religion entfällt. Genau auf die Minute geplant sind die Pausen an der Gäuschule und dazu ruft kein Pausengong, sondern die Armbanduhr der Klassenlehrer. Dann heißt es für die Schülerinnen und Schüler Hände waschen, Masken aufziehen und einzeln in den Pausenhof. Während der Klassenlehrer im Klassensaal das Prozedere überwacht, werden die Kinder im Schulhof von einem weiteren Lehrer in Empfang genommen, zwei Lehrer übernehmen zusätzlich die Pausenaufsicht. Ist die Pause zu Ende, heißt es für die Kinder Hände desinfizieren, einzeln zurück in den Unterrichtsraum, Masken abziehen und zurück an den Platz. Müssen die Kinder auf die Toilette, ist das mit an- und abmelden möglich. 19 Kinder sind in der Notbetreuung untergebracht, Beginn der Betreuung ist dann jeweils um 8 Uhr. Mit dem verzögerten Start in den Schultag ergeben sich unterschiedliche Pausenzeiten, die vier Gruppen begegnen sich also nicht.
„Ein hoher personeller und organisatorischer Aufwand“, zieht Kern Resümee und lobt sogleich Kinder, Eltern und die sechs Lehrer vor Ort. Alle Schüler seien „superdiszipliniert, sind pünktlich, tragen ihre Masken, kommen den Abstandsregeln im Klassensaal nach und halten sich an die Regeln“. Die Mädchen und Jungen freuen sich zudem unheimlich wieder in die Schule gehen zu dürfen und auch die Lehrer sind glücklich, die Kinder wieder sehen zu können.
Der rheinland-pfälzische Stufenplan zur Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts sieht vor, dass ab 25. Mai die Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen zurückkehren und ab 8. Juni auch die Erst- und Zweitklässler folgen.
Text: Ivonne Trauth