Pilotprojekt: „Waldumbau, Wild und Jagd im Zeichen des Klimawandels“

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Die Regulierung des Wildbestandes ist und bleibt eine der großen Herausforderungen in den verpachteten Jagdrevieren, in denen die Forstämter nur eine waldbauliche Aufgabe wahrnehmen. Die Rotwildhegegemeinschaft Pfälzerwald Süd hatte bereits in 2014/2015 beim „Institut für Tierökologie und Naturbildung“ und der Firma RLP AgroScience GmbH ein Lebensraumgutachten erstellen lassen. Hierdurch sollte ermittelt werden, inwieweit das Habitat „Pfälzer Wald“ für Rotwild geeignet ist. In den Hinterwaldrevieren von Edesheim, Kirrweiler und Weyher wurde nun ein von der Rotwildhegegemeinschaft entwickeltes Konzept in einem Pilotprojekt umgesetzt. Dies war nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen Forst, Waldeigentümern und Jagdpächtern möglich. Die getroffenen Maßnahmen liefern nunmehr wertvolle Hinweise auf die Wirksamkeit der empfohlenen Bejagungsrichtlinien bzw. auf das Strategiepapier „Waldumbau, Wild und Jagd im Zeichen des Klimawandels“. Bei den Hochwildrevieren, in den Rotwild und auch Muffelwild vorkommen, wird die Notwendigkeit eines professionellen Wildtiermanagements durch den Klimawandel noch potenziert. Dies gilt aber gleichermaßen auch für die Regulierung des Schwarzwildes und zwar insbesondere da, wo die Bestände in den letzten Jahren explodiert sind.

Reinhard Adam, Vorsitzender der Rotwildhegegemeinschaft Pfälzerwald Süd und Pächter der vorgenannten Jagdreviere, hatte am Freitag, 10. Juli 2020, die Vertreter der Waldeigentümer, Forstverwaltung, Verbänden und Politik ins „Stille Tal“ bei Elmstein eingeladen. Der Vorstellung des Projekts und der durchgeführten Maßnahmen folgte eine Exkursion der 22 Teilnehmer in die Hinterwaldreviere von Edesheim und Weyher. Hier wurden Wildäsungsflächen angelegt, Ruhezonen an den geeigneten Stellen eingerichtet sowie Verbisshölzer und Wildobstbäume gepflanzt. Oberstes Ziel ist ein effektives und naturnahes Bejagen des Wildes, ohne es dabei in seinen Lebensgewohnheiten zu stören. Diese und weitere jagdliche Maßnahmen haben das Ziel, einen gesunden Wildbestand zu sichern und die Waldschäden durch Wildverbiss auf ein akzeptables Minimum zu reduzieren. Dadurch soll gefördert werden, dass junge Bäume ohne Einzäunung nachwachsen können.

Ulrike Abel, Leiterin des Forstamts Haardt sowie die Beigeordneten Karl Herbst und Robert Klein und Ortsbürgermeister Andreas Möwes, als Vertreter der Ortsgemeinden Edesheim und Weyher, würdigten das Engagement von Reinhard Adam und sprachen sich für eine Fortsetzung und Weiterentwicklung der Kooperation zur Verfolgung dieser Ziele aus. Alle Beteiligten sahen es als erstrebenswert an, dass die im Pilotprojekt gewonnenen Erfahrungen nun auch in anderen Jagdrevieren des Pfälzerwaldes aufgegriffen und mitgetragen werden. Eine kleine Attraktion war für die Teilnehmer noch die Begegnung mit einer Schafherde, die auf dem Weg von Esthal ins Elmsteiner Tal durch den Weyherer und Edesheimer Hinterwald getrieben wurde.

Text: Reinhard Adam, Andreas Möwes

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