Virtuell Gedenken – ist das möglich?

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Der Grundkurs Geschichte 11g2 nahm am 27.01.21 an der virtuellen Holocaust-Gedenkveranstaltung des rheinland-pfälzischen Landtages teil. Im anschließenden Feedback äußerten sich die Schüler*innen sehr differenziert.
„Für mich war es etwas Besonderes, an solch einer digitalen Gedenkveranstaltung teilzunehmen, da ich so etwas noch nie erlebt hatte und mich zugegebenermaßen am Anfang gefragt habe, ob so etwas überhaupt, in Hinblick auf die nötige Seriosität und gesellschaftliche Relevanz des Themas, möglich ist. Ich wurde positiv überrascht!“ (Hannes B.)

Dass junge Menschen in Briefen Fragen an die letzte Überlebende von Schindlers Liste Frau Horowitz-Karakulska formulieren konnten und diese in einer Stimmcollage zu Gehör gebracht wurden, fand Elly K. interessant und ansprechend realisiert. Emily M. lobte in diesem Zusammenhang, dass für junge Menschen Berührungspunkte geschaffen wurden.

Zum Gespräch mit Frau Horowitz-Karakulska schreibt Ben H.: “Ihre Erzählungen fand ich sehr interessant und traurig zugleich, es hat mir nochmal verdeutlicht, wie schlimm das damals alles war und dass so etwas nie wieder vorkommen darf, wie es damals geschah. Ich finde es bewundernswert, wie sie ihren Lebenswillen behalten hat, auch dass sie auf den Film „Schindlers Liste“ eingegangen (den ich gerade erst letztens geschaut habe) ist, fand ich bedeutsam. Ich habe den größten Respekt vor ihr, dass sie so etwas durchgestanden hat, sie war wirklich sehr offen und erzählte sogar Einzelheiten und beschrieb ihr wohl sehr gutes Aussehen und die Wirkung dessen. Es war eine aufschlussreiche, interessante Erfahrung mit einer solchen Zeitzeugin zu reden, wir hatten Gott sei Dank das Glück und konnten es miterleben, denn wer weiß wie lange es solch bedeutsame Zeitzeugen noch geben wird.“ Besonders berührend wie auch beeindruckend fanden auch Julius K., Paula F. und Nele P. die Erzählung der Holocaust-Überlebenden.

Im Gespräch mit jungen jüdischen Studenten nahmen die Schüler*innen den Gegenwartsbezug wahr, der sich gegen rechte Gewalt und ideologisches Denken richtete. Dies wurde sehr positiv aufgenommen.
Auch die musikalischen Beiträge fanden Anklang und „gaben Raum, um über die Situation nachzudenken und um das Erzählte zu verarbeiten (Lena D.) Dass durch das Format der Online-Veranstaltung viele Schüler*innen teilnehmen konnten, fand Florian E. besonders gut.

Virtuell Gedenken – ist möglich, so möchte ich meinen Eindruck ergänzen und gleichzeitig den Verantwortlichen für die hervorragende, perfekt vorbereitete und durchgeführte Gedenkveranstaltung danken.

(Text: Christine Graf, Gymnasium Edenkoben)

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