Am 28. August wird die neue Weyherer Weinprinzessin Johanna gekrönt. Sie stammt aus dem bis dato noch nicht geadelten Geschlecht der Weidmanns, gebürtig aus der Josef-Meyer-Straße 13.
Der Krönungsabend, zu dem die örtlichen Jungwinzer einladen, und an dem 100 Gäste teilnehmen dürfen, beginnt um 19.30 Uhr. Die pfälzische Weinprinzessin Sarah Krebs aus Friedelsheim nimmt die Inthronisierung vor.
Entsprechend dem Motto des Abends, das da heißt „Sommer im Glas“, gibt es eine Weinprobe und Sommersalate im Glas. Dabei hat die Tatsache das es Salate gibt einen persönlichen Hintergrund, denn Johanna outet sich als Vegetarierin.
„In einem Dorf wie Weyher, gilt man damit ja auch heute noch als ziemlich exotisch“ sagt sie, was sie aber nicht stört.
Vor drei Jahren entdeckte die heute 19-jährige ihre Liebe zum Wein, wobei der Riesling ihr Favorit ist. „Da bleibe ich mal ganz die echte Pfälzerin!“ lächelt sie. Geboren ist sie in Darmstadt, wo ihre Eltern Tanja und Markus damals studierten und im nahegelegenen Grießheim wohnten. Das Familienglück komplett, machten später ihre jüngeren Geschwister Julia und Jakob.
„Es war mein Kindheitswunsch einmal Weinprinzessin zu werden, doch in der Pubertät war dieser Wunsch dann nicht mehr so stark ausgeprägt. Der kam erst zurück als ich 16 Jahre alt war“ erklärt sie. Es sei nun von der früheren Faszination für eine Prinzessin, heute auch eine Faszination für den Wein entstanden. Beides wird sie nun kombinieren.
Die Beziehung zum Wein ergibt sich aus der Familienhistorie, arbeitete Opa Otto doch als Winzer im rheinhessischen Nierstein, wo es ihn für einige Jahre beruflich hin verschlagen hatte. Vater Markus ist ebenfalls gelernter Winzer, praktiziert aber nicht mehr. Über ihren Vater kommen noch verwandtschaftliche Beziehungen zum örtlichen Weingut Graf hinzu, wo Johanna während der Weinlese mithilft und in deren Winzercafé die Gäste freundlich bewirtet.
Nach dem sie im letzten Jahr ihr Abitur an der Maria-Ward-Schule in Landau erfolgreich ablegte, war ein einjähriger Auslandsaufenthalt geplant, den aber Corona verhinderte. Auf den Rat eines Freundes hin, bewarb sie sich in der Kurklinik auf der ostfriesischen Insel Langeoog, wo sie vom August 2020 bis zum Juni 2021 ein Freiwilliges Soziales Jahr als Betreuerin von Kindergruppen ableistete.
Im Oktober beginnt sie nun mit dem Studium der Sozialwissenschaften. Das wäre auch in Landau möglich gewesen, doch Johanna gab Köln den Vorzug. „Ehrlich gesagt gefällt mir Köln besser und in Landau war ich schließlich lange genug in der Schule.“ Nach sechs Semestern will sie zum Bachelor avancieren, um dann weitere vier Semester anzuhängen, welche sie zum Master machen. „Das Studium bietet viele Möglichkeiten für den späteren Berufsweg und ich werde während der Studienzeit sicher feststellen was am besten zu mir passt.“
Körperlich hält sie sich durch Radfahren fit – mit einem Einrad! Im Alter von acht Jahren bekam sie ein solches geschenkt, trainierte darauf erst beim VfB Hochstadt und anschließend beim TV Essingen. Sie studierte mit einer zehnköpfigen Gruppe auch verschiedene Choreographien ein und präsentierte diese in Landau bei der Landesgartenschau und in Bad Bergzabern beim deutsch-französischen Wettbewerb des Lions-Clubs Bad Bergzabern. Der Kunst des Balancehaltens bedarf es auch auf dem Hochrad, welches sie präsentiert. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Modell aus der Biedermeierzeit mit einem riesig großen Vorder- und einem fast winzig kleinen Hinterrad, sondern auf dem modernen Hochrad sitzt Johanna in luftiger Höhe von mehr als zwei Metern und dreht ihre Runden durch Weyher.
Sie ist auch sehr musikalisch und spielt In der Kolpingkapelle Weyher Klarinette. Das für eine junge Dame nicht gerade alltägliche Saxophon blies sie in der Schulband der Maria-Ward-Schule.
Bild: Heinz Lambert