Altdorf. Für Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um das Wohl der Bürger und das Ansehen des Ortes verdient gemacht haben, ist die Ernennung zum Ehrenbürger die höchste Auszeichnung einer Gemeinde. So hatte der Gemeinderat Altdorf schon in seiner Sitzung am 23. Juni 2020 einstimmig den Beschluss gefasst, dem langjährigen ehemaligen Beigeordneten und Berichterstatter der Agrarstatistik, Heinz Litty, diese Ehre zuteil werden zu lassen. Wegen der Coronabestimmungen hatte die Ortsgemeinde nunmehr erst nach fast zweijähriger Wartezeit zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Heinz Litty in die Gäuhalle eingeladen. „Wenn es sich jemand verdient hat, Ehrenbürger der Gemeinde Altdorf zu werden, dann ist es Heinz Litty“, so Ortsbürgermeister Helmut Litty bei der Begrüßung der Familie, der politischen, privaten und ehrenamtlichen Wegbegleiter, sowie der Verantwortlichen in Vereinen, Initiativen und der Kirche.
Heinz Litty, Landwirtschaftsmeister,76 Jahre alt, dem das Wohl seiner Heimatgemeinde, schon im Elternhaus vorgelebt, eine Herzensangelegenheit ist, ist nach den ehemaligen Ortsbürgermeistern Ökonomierat Karl Litty und Werner von Nida der erste Nichtbürgermeister, der die Urkunde zur Ehrenbürgerschaft entgegennehmen darf, so Helmut Litty in seiner Laudatio für einen „waschechten Altdorfer“. Viele Stationen in der Kommunalpolitik, im Ehrenamt und besonders im Engagement für seinen Berufsstand hätten seinen Alltag geprägt, mitgetragen von seiner Ehefrau Elke und seiner Familie.
Dem Gemeinderat gehörte Heinz Litty 40 Jahre lang an, 20 Jahre davon als 1. Beigeordneter, elf Jahre lang war er auch Mitglied im Rat der Verbandsgemeinde Edenkoben. In der Milchlieferungsgenossenschaft war er Rechner und anschließend bis zum Schluss im Aufsichtsrat, auch viele Jahrzehnte im Aufsichtsrat der Raiffeisengenossenschaft. Mit 18 Jahren begann sein 30jähriges Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr Altdorf, davon 15 Jahre als Wehrführer. Seine Kenntnisse setzte Heinz Litty auch Jahre lang in seinem Berufsstand ein. So war er 27 Jahre Vorsitzender der örtlichen Bauern- und Winzerschaft und Mitbegründer und aktuell noch Rechner in der Pheromonanwendergemeinschaft. Als Vorsitzender des Festausschusses gestaltete er in vorderster Reihe das 1000- jährige Dorfjubiläum, 1991, mit. Seine Kompetenz setzte Heinz Litty auch beim Gutachterausschuss des Katasteramtes ein und war drei Perioden als Schöffe tätig. Beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ fungierte er als Jurymitglied. Im Verband der Zuckerrübenanbauer ist Litty Mitglied und Verbindungsmann zwischen Zuckerrübenfabrik und Anbauer. Für sein langjähriges Engagement als ehrenamtlicher Berichterstatter der Agrarstatistik wurde Heinz Litty bereits 2019 vom Ministerium des Inneren und für Sport in Mainz mit der Ehrennadel des Landes ausgezeichnet. Die Dankesurkunde des Gemeinde-und Städtebundes für 20 jährige Ratsmitgliedsschaft wurde ihm schon 1994 verliehen.
Der neue Ehrenbürger fand sehr persönliche Worte des Dankes für seine Ehefrau Elke, die seinen Beruf und seine Ämter stets mit ihm geteilt habe.
Kreisbeigeordneter Georg Kern überbrachte „einem Bürger, der weiß, wo er anpacken kann und muss“ die Glückwünsche der Kreisverwaltung. Die Ehrenämter seien für Heinz Litty gelebte Arbeit gewesen in einer Dorfgemeinschaft, die ihn an diesem Abend „geadelt“ habe – er ist jetzt „Ehrenbürger von Altdorf“.
Daniel Salm, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Edenkoben, fand ebenfalls lobende Worte für die großen Verdienste des Geehrten, „überall dabei, oft in der vordersten Reihe“. „Das Ehrenamt ist keine Arbeit, die nicht bezahlt wird, es ist eine Arbeit, die unbezahlbar ist“, so Salm, auch als Ortsbürgermeister von Freimersheim in seinen sehr persönlich gefassten Glückwünschen.
Gratulationen kamen auch von Mario Althen, Vorsitzender und Chorleiter des MGV Altdorf, im Namen aller Altdorfer Vereine, von Michael Holderle, der sich für den Posaunenchor bei Familie Litty bedankte, die bei der Adventsmusik „immer einen offenen Hof“ für die Musiker habe und von Petra Nonnenmacher, die in Reimform ihrem Nachbarn und „Traktorfahrer“ gratulierte.
Die musikalische Umrahmung der Feierstunde hatten Tenorsänger Mario Althen und eine Gruppe des Posaunenchors Altdorf, unter Leitung von Michael Holderle, übernommen. ikl