„Die finanzielle Zukunft der kommunalen Musikschulen in Rheinland-Pfalz muss unbedingt gesichert sein. Wir an der Südlichen Weinstraße wissen: Diese Einrichtungen sind von enormer Bedeutung für das kulturelle Leben und die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen, gerade in ländlicheren Regionen“, betont Landrat Dietmar Seefeldt. Er schließt sich damit einer Forderung der kommunalen Spitzenverbände von Rheinland-Pfalz an. Diese machen Kulturministerin Katharina Binz im Vorfeld der Erarbeitung eines Kulturentwicklungsplans durch das Land auf die prekäre Situation der kommunalen Musikschulen aufmerksam.
Landrat Seefeldt hält am Beispiel der Kreismusikschule Südliche Weinstraße fest: „Was unsere Musikschule für junge Menschen, Bürgerinnen und Bürger sowie den gesamten Landkreis Südliche Weinstraße und auch die Stadt Landau leistet, ist von unschätzbarem Wert: Wer musikalisch ausgebildet wird, profitiert ein Leben lang. Nicht nur dass die Schülerinnen und Schüler Fertigkeiten trainieren und etwas Eigenes, ein feines Hobby haben. Sie stärken beim Musizieren darüber hinaus Kreativität und Selbstbewusstsein und erwerben ganz nebenbei wichtig Fähigkeiten, wie aufeinander zu hören oder den richtigen Ton zu treffen.“
Darüber hinaus bereicherten die kulturelle Angebote und Konzerte von Lehrenden und Lernenden der Musikschule die Region, so Seefeldt. Von der Musikschule gingen auch indirekt Impulse aus, sie schaffe Netzwerke und Begegnungen. Darum sei die Kreismusikschule als besondere Größe des kulturellen Lebens in SÜW anzusehen, so Seefeldt.
Ihm ist auch wichtig, dass durch die kommunale Musikschule vielen der Zugang zur Kultur ermöglicht wird: „Unsere Kreismusikschule arbeitet auf hohem Niveau, dient aber, wie andere kommunale Musikschulen auch, insbesondere der Breitenförderung. Die Kurse sind kostenpflichtig und viele Eltern bringen das Geld noch auf. Ziel müsste es doch sein, dass möglichst viele Eltern ihren Kindern und Jugendlichen Musikschulunterricht ermöglichen können.“ Damit schließt sich der Landrat der Forderung der kommunalen Spitzenverbände an, den Zuschussanteil des Landes zu den Personalkosten an kommunalen Musikschulen zu erhöhen und zu verstetigen. Für die Kommunen selbst ist eine Musikschule eine freiwillige Leistung, bei der ganz besonders auf Kosten achten müssen. „Das Land könnte mit einer entsprechenden Berücksichtigung im aufzustellenden Kulturentwicklungsplan die Position der Musikschulen stärken und mit einer höheren finanziellen Förderung insbesondere auch dazu beitragen, die Arbeitsverhältnisse der Lehrkräfte zu stabilisieren“, so Landrat Dietmar Seefeldt.
Er ergänzt: „Am besten wäre es sogar, die Musikschulen würden endlich zur kommunalen Pflichtaufgabe. Das würde ihrer Bedeutung gerecht und viele Kommunen würden nicht mehr vor der Frage stehen, ob sie sich eine Musikschule als freiwillige Leistung überhaupt erlauben können.“