Knapp über 100 geflüchtete Menschen aus der Ukraine haben inzwischen in der Stadt Landau Zuflucht gefunden. Im Laufe der Woche wird mit der Ankunft von mindestens 25 weiteren Kriegsgeflüchteten gerechnet. Das teilt OB Thomas Hirsch jetzt im Anschluss an die jüngste Sitzung des Stadtvorstands mit. Die Verwaltung rechnet damit, dass sich weit mehr Geflüchtete in Landau aufhalten, die sich jedoch (noch) nicht bei den Behörden gemeldet haben. Der überwiegende Teil der Menschen ist weiter privat untergebracht; parallel dazu schafft die Verwaltung fortwährend neue Unterbringungsmöglichkeiten.
„Mehr als 100 Wohnungen wurden uns bisher angeboten, die allesamt durch unser städtisches Gebäudemanagement besichtigt und dann bei positiver Prüfung angemietet werden“, informiert Oberbürgermeister Hirsch. Gleichzeitig hat die Verwaltung das frühere Hotel Kurpfalz reaktiviert und prüft verschiedene gewerbliche Immobilien. Nur als letzte Option sind die Errichtung von Container-Unterkünften und die Unterbringung in Turnhallen vorgesehen.
Stadtchef Hirsch, Sozialdezernent Dr. Maximilian Ingenthron, GML-Dezernent Lukas Hartmann und Beigeordneter Jochen Silbernagel danken allen Landauerinnen und Landauern, die sich für geflüchtete Menschen aus der Ukraine einsetzen: „Unsere Sammelaktion für Bettwäsche, Bettlaken und Handtücher am zurückliegenden Wochenende war ein voller Erfolg, dafür und für die sonstige Spendenbereitschaft unser herzlicher Dank.“
Wer vor Ort in Landau ukrainische Flüchtlinge unterstützen möchte, wird gebeten, das Hilfsangebot auf dem städtischen Ukraine-Hilfsportal unter https://hilfe.engagement-landau.de zu veröffentlichen. Die eingehenden Angebote werden ins Ukrainische übersetzt, damit Hilfesuchende direkt mit den Hilfegebenden in Kontakt treten können. Dringend benötigt werden außerdem gut erhaltene Möbel, um die angemieteten Wohnungen für Geflüchtete auszustatten. Ebenfalls gesucht: Pflegestellen für Haustiere.
Ein erstes Koordinationstreffen von Ehrenamtlichen, koordiniert durch die städtische Ehrenamtsbeauftragte Angelika Kemmler und den Verein Leben und Kultur e.V. im Haus am Westbahnhof, fand bereits statt und stieß mit über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf große Resonanz.
Besonders freut sich OB Hirsch auch über eine Initiative der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland in Landau. Sie will ebenfalls aktiv werden und lädt am Donnerstag, 31. März, ab 19 Uhr zu einem ersten Austauschtreffen ins Foyer der Kirche St. Elisabeth in der Helmbachstraße 158. Der „Ukraine-Treff“ soll vorerst an jedem zweiten und vierten Donnerstag im Monat stattfinden und hat den Austausch und die Vernetzung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie geflüchteten Menschen zum Ziel. „Wir wollen den Abend nutzen, um gemeinsam über die aktuelle Situation zu sprechen, einander zuzuhören und zu überlegen, wie durch Aktionen oder Begleitungen geholfen werden kann“, berichtet der Vorsitzende Georg Schmalz. „Neben den Menschen, die bereits signalisiert haben, dass sie Geflüchteten aus der Ukraine helfen möchten, freuen wir uns auch über Menschen aus der Ukraine, die schon länger in Landau wohnen und deshalb die Situation der Geflüchteten hier in der Stadt ganz besonders gut einschätzen können.“
Pressemitteilung der Stadt Landau in der Pfalz.