Landwirtschafts- und Weinbaubetriebe im Kreis Südliche Weinstraße und der Stadt Landau durften sich im vergangenen Jahr über Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 11,1 Millionen Euro freuen.
Das sind eine Million Euro und damit etwa zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den Zuschüssen handelt es sich um Geld, das die Europäische Union, der Bund oder das Land in diversen Programmen zur Verfügung stellen. Mit dem Ziel, die Einkommen landwirtschaftlicher Unternehmen zu stabilisieren, die Entwicklung im ländlichen Raum zu begleiten und Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu erreichen.
Die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße, die auf diesem Themengebiet auch für die Stadt Landau zuständig ist, hat als Bewilligungsbehörde 4355 Fälle bearbeitet (2021: 4470). Allein 1000 Antragstellende wurden jeweils über die Basis- und die Greeningprämie berücksichtigt. Das meiste Geld (rund 3,7 Millionen Euro) floss über die Basisprämie, die sich in ihrer Höhe nach der Summe der bewirtschafteten Flächen richtet. Anhand dieser Prämie ist übrigens auch ersichtlich, wie viele geförderte landwirtschaftliche und Weinbaubetriebe es an der Südlichen Weinstraße und in Landau gibt.
2021 waren es noch 1030 Betriebe. Die Greeningprämie gibt es für Landbewirtschaftungsmethoden, die den Klima- und Umweltschutz fördern.
„Die Landwirtschaft und vor allem der Weinbau sind nicht nur immens wichtige Wirtschaftsfaktoren in unserem Landkreis. Sie sind Bausteine unserer Kultur und Identität der Südlichen Weinstraße.
Umso elementarer ist es, diese Branchen zu unterstützen“, sagt Landrat Dietmar Seefeldt und betont: „Gerade mit Blick auf die Herausforderungen durch den Klimawandel ist die Abwicklung der Agrarförderung eine wichtige Aufgabe, die von der elektronischen Antragstellung bis zur Auszahlung die Mitarbeitenden der Kreisverwaltung übernehmen.“
Betriebe setzen auf Bio
Über das Programm EULLa des Landes Rheinland-Pfalz flossen rund 1,8 Millionen Euro Zuschüsse in mehreren Sparten. Der größte Anteil (rund eine Million Euro) entfiel 2022 auf Betriebe im Landkreis und in der Stadt, die ökologisch gewirtschaftet haben. Insgesamt setzen Landwirtinnen und Landwirte, Winzerinnen und Winzer auf einer Fläche von 1140 Hektar nach wie vor auf Bio-Anbau (2021: 1296 Hektar). Auf insgesamt 633 Hektar wurde erstmals ökologischer Anbau betrieben (2021: 444 Hektar).
Zuschüsse gab es auch für den biotechnischen Pflanzenschutz im Weinbau für eine Gesamtfläche von 9535 Hektar (2021: 9600 Hektar).
Zum zweiten Mal wurde im vergangenen Jahr Geld über die „Mehrgefahrenversicherung Hagel und Frost im Weinbau“ verteilt. Waren es 2021 noch 131 bewilligte Förderanträge (ausgezahlt wurden rund 414.000 Euro), profitierten im vergangenen Jahr bereits 327 Betriebe (1,1 Millionen Euro). Damit sollen sich Winzerinnen und Winzer besser gegen extreme Wetterereignisse absichern. Gefördert werden können jene Betriebe, die eine kombinierte Hagel-/Frostversicherung für ihre Ertragsrebflächen abgeschlossen haben.
Auch der Nachwuchs wird nach wie vor gefördert: So erhielten 66 Junglandwirte aus dem Kreis und der Stadt die Junglandwirteprämie in Höhe von insgesamt rund 59.000 Euro (2021: 78 Junglandwirte, rund 77.000 Euro).
Nicht alle landwirtschaftlichen und weinbautreibenden Betriebe werden mit Fördermitteln bedacht. Zum Beispiel dann nicht, wenn sie im Nebenerwerb geführt werden und die Mindestgröße nicht erfüllen.