„Gleiches Geld für gleiche Arbeit: Das ist im Jahr 2023 noch immer nicht erreicht.“ Darauf weisen die Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Südliche Weinstraße, Isabelle Stähle, des Landkreises Germersheim, Lisa Trog, der Stadt Landau, Evi Julier, sowie die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Landau, Sandra Welsch, anlässlich des Equal-Pay-Days am Dienstag, 7. März, hin. „Stattdessen verdienen Frauen bundesweit im Schnitt noch immer 18 Prozent weniger als Männer.“
Mit einem Grundsatzurteil zur Lohngleichheit hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) den Anspruch von Frauen auf gleiche Bezahlung vor wenigen Tagen gestärkt. Es sei aber noch ein weiter Weg, bis das Geschlecht bei keiner Frau mehr Einfluss auf ihren Arbeitslohn nehme, betonen die Gleichstellungsbeauftragten.
Der Equal-Pay-Day steht symbolisch für die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. Dieser Tag markiert jenen Zeitraum, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern im Vorjahr zu kommen.
„Dass Frauen zehn Jahre nach der Geburt eines Kindes 40 Prozent weniger verdienen als Männer, zeigt deutlich, dass gleiche Chancen und Geschlechtergerechtigkeit noch nicht erreicht sind“, so die Gleichstellungsbeauftragten. Die Gründe sind allgemein bekannt und daher wenig überraschend: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit und in Berufen, die schlechter bezahlt sind, außerdem seltener in Führungspositionen. „Würden sich beide Elternteile zu gerechter Verteilung der Care-Arbeit, auch Sorge-Arbeit genannt, entscheiden, wäre das Risiko der Lebensplanung auf beide Schultern verteilt“, meinen Trog, Julier und Stähle. Sie betonen: „Frauen sind heutzutage so gut ausgebildet wie nie zuvor. Sie können theoretisch alles werden: Nobelpreisträgerin, Top-Managerin oder Bundeskanzlerin.“ Und trotzdem stünden immer noch die gleichen Fragen im Raum wie früher.
Deshalb laden sie ein zum Vortrag: „Ein Mann ist keine Altersvorsorge: Warum finanzielle Unabhängigkeit für Frauen so wichtig ist.“ Die bekannte Finanzexpertin Helma Sick räumt auf mit Illusionen, Vorurteilen und falschen Anreizen. Warum arbeiten so viele Frauen im Minijob? Warum erhalten Frauen so wenig Rente? Warum sind sie so oft finanziell abhängig von ihrem Partner und zahlen bei Scheidungen drauf? Und wie kann die zumeist unsichtbare Sorge-Arbeit von Frauen für Kinder und im Pflegefall besser anerkannt, aufgeteilt beziehungsweise vom Staat unterstützt werden? Um diese und weitere Fragen wird es gehen im kostenlosen Online-Vortrag am 7. März um 18.30 Uhr. Eine Anmeldung ist notwendig per E-Mail an l.trog@kreis-germersheim.de
Weitere Informationen und Veranstaltungen der Gleichstellungsbeauftragten unter www.landau.de/ Gleichstellung, www.suedliche-weinstrasse.de/de/einrichtungen/frauen/veranstaltungen und www.kreis-germersheim.de/kv_germersheim/UnsereThemen/Gleichstellung/
Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße sowie der Stadt Landau in der Pfalz.