Neben Vogelgezwitscher und Blätterrascheln war diese Woche vor allem eines im Wald zwischen Herxheim und Rohrbach zu hören: zwölf musizierende Schülerinnen und Schüler von der zweiten bis zur fünften Klasse, die im Rahmen des Programms FerienSpass des Landkreises Südliche Weinstraße gemeinsam mit Johnny Rieger, Musiker und Gitarrenlehrer an der Kreismusikschule, ein Lied einstudiert haben.
„Ein paar der Kinder sind Wiederholungstäter und waren schon einmal dabei“, freute sich Johnny Rieger. Am ersten Tag des fünftägigen Kurses „Musik in der Natur“ ging es darum, mögliche Themen für einen Song zu finden. Schnell stand fest: Es soll um die Sommerferien und ums Musizieren gehen – und gerappt werden. Neben Gitarre, Schlagzeug und Flöte durften natürlich auch die Tänzerinnen mit selbst erdachter Choreographie nicht fehlen.
Erster Kreisbeigeordneter Georg Kern ist überzeugt: „Hier haben die Kinder eine Welt für sich, können runterkommen und ihre Kreativität fließen lassen, ihrer musischen Ader und inneren Stimme folgen – ein schöner Ausgleich zum Schulalltag.“ Er und Jugendamtsleiterin Hannelore Schlageter sowie Gabi Bloch, FerienSpass-Organisatorin und Mitarbeiterin des Jugendamts, interessieren sich bei ihrem Besuch unter anderem auch für den Namen der Band. „Die grünen Rocker“, lautet die prompte Antwort der Kinder, „wir rocken überall, wo’s grün ist!“
Schon an Tag 3 wird deutlich: Die Kinder haben keine Probleme damit, ihren Sprechgesang
darzubieten und zeitgleich ein Instrument zu spielen. Reihum wandert das Mikrofon. Hakt es doch mal, ist Johnny Rieger zur Stelle. „Abbruch, Abbruch!“, ruft ein Mädchen sodann mitten in die Probe, und die Instrumente verstummen. Der Mikrofonständer auf dem unebenen Waldboden ist umgefallen – schon wieder. „Wir arbeiten schon nach einer gewissen Struktur, aber alles in allem sollen die Schülerinnen und Schüler selbstständig bestimmen, wie sie sich musikalisch ausdrücken wollen“, so der Musiklehrer.
Am schönsten sei es für ihn, die Transformation der Jungen und Mädchen zu erleben. Einige der Teilnehmenden kämen ohne jegliche Vorkenntnisse, wenn es ums Spielen eines Instruments oder um Rhythmus gehe. „Am letzten Tag des Kurses zeigen sie ihren Eltern bei der Vorführung dann, was sie auf dem Kasten haben“, so Rieger nicht ohne Stolz. Darüber hinaus wird das gemeinsam einstudierte Lied als Video aufgenommen und auf der Internetplattform YouTube hochgeladen.
Jedes Angebot im FerienSpass SÜW erstreckt sich auf mehrere Tage mit einer täglichen
Betreuungszeit von mindestens sechs Stunden. Der Landkreis fördert diese Angebote, die dazu beitragen, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Ferienzeit zu erleichtern. Finanziell unterstützt wird der Kreis dabei von den Banken wie die VR Bank Südpfalz beziehungsweise deren Stiftungen.
Sabine Heil von der VR Bank Südpfalz, deren Stiftung rund 2000 Euro für den FerienSpass beisteuert, überzeugte sich selbst von dem Projekt im Wald bei der Hütte des Pfälzerwald-Vereins Insheim.