Mit 92 Jahren von Hamburg nach Burrweiler

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Nin Thon feierte Geburtstag im Kreis der „Herbstzeitlosen“ 

BURRWEILER – lam – Jedes Jahr feiert die Seniorengemeinschaft „Die Herbstzeitlosen“ im Garten der Familie Mayer in Burrweiler ihr Sommerfest. Auch in diesem Jahr waren wieder mehr als 20 Damen und Herren aus Burrweiler, Offenbach, Hochstadt, Ludwigshafen, Annweiler, Landau und Pforzheim mit dabei . Doch ein Gast wurde von „Alterspräsidentin“ Edith Beck ganz besonders begrüßt, Nina Thon aus Hamburg-Alsterdorf. Die 92-jährige kommt seit fast 40 Jahren nach Burrweiler. Eigentlich wollte sie zu ihren 90. Geburtstag am 13. August 2021 auch die Südpfalz besuchen und hier feiern, doch dann kam ihr Corona in die Quere.

Nun konnte sie vier Tage nach ihrem 92. Wiegenfest zumindest dieses im Kreise der ihr wohlvertrauten Menschen feiern. Bei Steaks, Salaten, Torten, Kuchen, Bier, Wein und Saft schwelgten alle Anwesenden einmal mehr in Erinnerungen an alte Zeiten, ohne sich dabei nicht auch über Aktuelles auszutauschen. Was auch immer wieder dazugehört ist das gemeinsame Singen von Liedern. Zwar hat jeder ein Liederbuch mit dabei, aber das wird eigentlich gar nicht gebraucht, denn diese Generation hat die Texte noch mehr oder weniger komplett im Kopf.

Fünf Wochen bleibt Nina Thon in Burrweiler, noch bis zum 9. September. „Meine Freunde und Nachbarn in Hamburg sagten mir schon nach 14 Tagen, als sie mich anriefen, wie sehr sie mich vermissen.“ Dies ein Ausdruck wie beliebt sie in ihrer Heimat, aber ebenso an ihrem Urlaubsort ist. Kein Wunder hat sie doch fast immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen und begeistert mit ihrem kräftigen Lachen.

Wie schon seit vielen Jahren ist sie wieder in der Ferienwohnung von Klementine und Richard Fleischbahn untergebracht. Eigentlich vermieten diese ihre Wohnung gar nicht mehr, aber für ihren lieben Dauergast machen sie eine Ausnahme. Früher logierten sie und ihr Mann Helmut auch noch bei Agnes Orth, die lange Jahre das heute nicht mehr existierende Gasthaus „Zum Rebstöckl“ führte. Schnell kommen Erinnerungen hoch und es entstehen Gespräche die an damals erinnern, können sich doch die anwesenden Burrweilerer noch bestens an Frau Orth und ihr Lokal erinnern.

Bis 2012 trat Nina Thon die Reise in die Pfalz immer gemeinsam mit ihrem Mann an, dann musste sie leider Abschied von ihm nehmen. Doch den Urlaub in Burrweiler ließ sie sich nicht nehmen, nahm die 600 Kilometer lange Strecke mit dem Auto alleine in Angriff. „Das kann ich nun leider nicht mehr. Jetzt fahre ich mit dem Zug.“

In Hamburg steigt sie in den ICE fährt bis nach Karlsruhe, steigt dort um und dann geht es weiter nach Neustadt. Dort wird sie von Richard von Fleischbein abgeholt, der sich genau wie seine Frau freut, wenn Nina Thon zu Besuch kommt.

Edith Beck begrüßte in ihren kurzen Willkommensworten aber nicht nur Nina Thon sondern, auch die sonstigen teilweise „weitgereisten“ Gäste.

„Wir sind eine Gemeinschaft von seltener Art. Ich glaube sogar, dass es in der näheren und weiteren Umgebung eine Gruppe wie die unsrige gar nicht gibt.“

Jeden Donnerstag treffen sie sich in Gaststätten, Waldhütten, Winzerhöfen und eben auch einmal pro Jahr auf dem Anwesen von Irene und Diether Mayer. Irene ist mit 72 Jahren die Jüngste, Edith Beck mit stattlichen 94 Jahren die Älteste in der Gruppe, die seit fast 50 Jahren besteht und aus der Seniorengruppe des örtlichen Pfälzerwald-Vereins hervor ging.

Bei Edith Beck laufen die Fäden zusammen. Sie ist die Organisatorin und managt die Zusammenkünfte. Dafür reichen ihr persönliche Gespräche und telefonische Kontakte. „Ich hatte nie einen Computer und nun fange ich auch nicht mehr damit an“, erklärt sie. Auch steht das Tor zur Gemeinschaft neuen Mitgliedern offen, „schließlich sind wir ja kein geschlossener Verein“, so Edith Beck.

Text und Bild: Heinz Lambert

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