Corina Ritter Leiterin der Grundschule Edesheim
EDESHEIM – lam – Mit Beginn des laufenden Schuljahres wurde Corina Ritter aus Offenbach neue Leiterin der Grundschule Edesheim. Sie trat die Nachfolge von Dagmar Hergarden an, die zuvor 13 Jahre lang die Geschicke der Schule in der Ruprechtstraße geleitet hatte. Offiziell ins Amt eingeführt wurde Corina Ritter dann am 9. Oktober.
Als oberste Führungskraft betritt die 36-jährige zwar Neuland, die Edesheimer Schule ist ihr aber bestens vertraut, unterrichtet sie hier doch schon seit Januar 2019.
Mit den gegebenen Voraussetzungen vor Ort ist sie sehr zufrieden, möchte weiterhin klassenübergreifende Projekte und die digitale Entwicklung fördern. Der erste Schritt ist die Einführung einer App, mit der die Kommunikation und Abwesenheitsfunktion deutlich vereinfacht werden soll. Vor gut einem Jahr wurde hier die Ganztagsschule eingerichtet, für die sie die Federführung übernahm.
„Unsere Schule soll auch künftig ihren familiären Charakter behalten. Wir wollen die bestehenden Angebote weiterführen und, wenn die räumlichen Bedingungen es uns möglich machen, ausbauen. Dabei ist es gut, dass es in Edesheim viele Vereine gibt, die uns bei der Organisation der Nachmittagsangebote helfen“, freut sich Corina Ritter.
Eigentlich sollten die Arbeiten für die Erweiterung der Schule durch einen Anbau schon lägst erfolgt sein, doch noch wartet der Schulträger auf die Zusage für den Zuschuss und die daraus resultierende Baugenehmigung. Den Neubau sieht Corina Ritter als große Herausforderung für die Kinder und die Lehrkräfte.
„Der Baulärm, die Abrissarbeiten der Toiletten, der Durchbruch vom bestehenden Gebäude in das neue, dazu die Bauzeit von anvisierten 16 bis 18 Monaten, das alles wird zu Belastungen führen, die nicht immer leicht zu stemmen sein werden“, blickt sie voraus.
Am Ende setzt sie aber auf die positiven Aspekte, so nicht zuletzt auch auf die mit dem Neubau einhergehende Neugestaltung des Außenbereiches. „Dann werden die Kinder in den Pausen auch bessere Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten bekommen. Ein naturnaher Spielplatz zum Klettern, Balancieren und Erkunden wäre toll“, stellt sie fest.
Groß geworden ist Corina Ritter in Altdorf. Nach dem sie die Gäuschule in Gommersheim und die Grundschule in Edenkoben besucht hatte, wechselte sie ins Eduard-Spranger-Gymnasium nach Landau, wo sie ihr Abitur ablegte. Schon lange vorher stand für sie fest, dass sie einmal Lehrerin werden will. Folglich begann sie nach der Schule ihr Studium „Lehramt für Grund- und Hauptschulen“, in dem sie erfolgreich Grundschulpädagogik und evangelische Religion studierte.
Ihre erste Lehrerinnenstelle führte sie dann nach Germersheim. Hier blieb sie inclusive ihres Referendariats dreieinhalb Jahre und hatte dort auch die Leitung von Klassen inne. Es folgten zwei Jahre im rheinhessischen Nierstein. „Dort hat es mir richtig gut gefallen. Es war eine sehr schöne Zeit!“ blickt sie erfreut zurück. Beiden Schulen war gleich, dass dort mehr als 500 Schülerinnen und Schüler unterrichtet wurden. Ein recht krasser Gegensatz zu Edesheim, wo gerade 179 Kinder die Schule besuchen.
„Aber genau das wollte ich. Arbeiten in einer relativ kleinen, familiären Einrichtung. Hier kenne ich praktisch alle meine Schülerinnen und Schüler und kann diese größtenteils ihren Eltern zuordnen“, stellt sie nicht ohne Stolz fest. „Es war schon immer mein Wunsch gewesen die Leitung einer kleinen Schule zu übernehmen“, so die Pädagogin.
In Edesheim unterrichten zwölf Lehrerinnen und eine Referendarin die Kinder in neun Klassen, wobei erstmals in der Geschichte der Schule im laufenden Schuljahr drei erste Klassen eingerichtet wurden.
Corina Ritters pädagogische Laufbahn wurde im Mai 2016 durch ein sehr schönes Ereignis unterbrochen; Sohn Joshua kam zur Welt. Ein Jahr später half sie kurzzeitig an der Pestalozzi-Schule in Landau aus, obwohl sich bereits die Zwillinge Hannah und Till angekündigt hatten. Als die Zwillinge neun Monate alt waren, unterrichtete sie ein paar Monate in Dammheim und kam dann nach Edesheim.
„Ich fühle mich hier in der Schule pudelwohl und nun ging auch noch mein Traum in Erfüllung einmal Schulleiterin zu werden. So darf ich feststellen, dass ich aktuell wunschlos glücklich bin!“
Die räumliche Nähe zu ihrem Wohnort tut ein Übriges, kann sie doch so noch recht viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, was ihr sehr wichtig ist. Hilfe erfährt sie dabei von ihrem Mann, der als Ingenieur bei Daimler in Wörth arbeitet, aber immer Zeit findet, die er mit seiner Frau und den Kindern verbringt. Unterstützung bekommen die Beiden auch von den Großeltern.
„Gerade ein sonntäglicher Wanderausflug in den Pfälzerwald tut der ganzen Familie gut. Da kann man wirklich abschalten und entspannen, lobt Corina Ritter eine der Vorzüge ihrer Heimat.