Nicht in allen Familien im Landkreis Südliche Weinstraße geht es an Weihnachten besinnlich zu. Hohe Erwartungen und Ansprüche treffen auf mitunter großen Zeitdruck. All das birgt Konfliktpotenzial.
Gerade in Familien oder Partnerschaften, in denen bereits Gewalt vorgekommen ist oder regelmäßig vorkommt, ist die Gefahr einer Eskalation rund um Weihnachten und Neujahr groß. In den meisten Fällen sind Frauen die Opfer. Auch und gerade während der Feiertage sowie zwischen den Jahren können sie sich rund um die Uhr und auch anonym an das Hilfetelefon wenden, das unter 116016 oder www.hilfetelefon.de zu erreichen ist. „Zögern Sie nicht, sich von qualifizierten Ansprechpersonen beraten und unterstützen zu lassen oder von Gewalt betroffenen Frauen Hilfe zu vermitteln“, so Landrat Dietmar Seefeldt.
Das Hilfetelefon ist ein Baustein eines ganzen Hilfesystems verschiedener Institutionen im Arbeitskreis „STOPP – Interventionsprojekt gegen Gewalt an Frauen und ihren Kindern in der Südpfalz“, der von den Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises SÜW, der Stadt Landau und des Kreises Germersheim koordiniert wird.
Die SÜW-Gleichstellungsbeauftragte Isabelle Stähle erklärt: „Darüber hinaus hat der Arbeitskreis Kontakt zu den Frauenhäusern im Land. Außerdem bieten viele Gleichstellungsbeauftragte in der Region kostenfreie Beratungen an. Infomaterialien zum Thema liegen in den Verwaltungen – auch im Kreishaus – aus.“ Informationen sind auch online verfügbar unter www.suedliche-weinstrasse.de/beratungsstellen
Der Landkreis Südliche Weinstraße bezieht immer wieder Stellung gegen Gewalt an Frauen. So haben Landrat Dietmar Seefeldt und Gleichstellungsbeauftragte Isabelle Stähle im November anlässlich des internationalen Tags zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen gemeinsam mit Marietta Heid-Gensheimer, Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde (VG) Offenbach an der Queich, und Nicole Kruppenbacher, Gleichstellungsbeauftragte der VG Offenbach, eine Fahne der Frauenrechtsorganisation „Terres des Femmes“ gehisst.
Darüber hinaus wurden Sitzbänke an der Kreisverwaltung gemäß dem internationalen Motto „Orange the world“ (deutsch: „Färbt die Welt orange“) farbig gestrichen und mit dem Schriftzug „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen“ versehen.