Die Weinprinzessin mit der großen sozialen Ader Marieke Argus in Roschbach gekrönt

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ROSCHBACH -lam- Roschbach hat eine neue Weinprinzessin. Am vergangenen Freitag wurde Marieke Argus im örtlichen Dorfgemeinschaftshaus gekrönt. Sie trat die Nachfolge von Melina Westermann an. Die Krönung nahm die pfälzische Weinprinzessin Laura Götze aus Weyher vor.

Mit ihrer Vorgängerin hat Marieke I. etwas gemeinsam. Beide legten an der Berufsbildenden Schule in Landau ihr Abitur ab und studieren nun in Landau Lehramt. Marieke für Realschulen, Melina für Grundschulen.

„Ich wollte ja schon vor zwei Jahren Weinprinzessin werden. Aber da stand ich am Anfang meines Studiums und hatte sehr viel zu tun. Ich zog es dann vor noch etwas zu warten“, berichtet die 21-jährige. Nun ist sie mittendrin im vierten Semester und weiß wie der Hase läuft. „Wenn nicht jetzt Prinzessin, wann dann?“ fragte sie sich selbst, in Anlehnung an das berühmte Lied der bekannten Kölner Band „Die Höhner“.

Die Vorstellung als „gekröntes Haupt“ zu agieren, entwickelte sich bei ihr, als sie 2019 mit einer Gruppe aus Roschbach, um die damalige Weinprinzessin Sarah Herrmann, beim Winzerfestumzug in Neustadt mit lief. „Ich dachte so im Stillen bei mir: Das könnte ich doch auch mal machen.“ Nun ist es also so weit.

Marieke I. freut sich ganz besonders, das ihre Großeltern Christel und Heinz, sowie Ursel und Gust sie als Prinzessin erleben dürfen. Von den Omas und Opas kommen auch ihre Wurzeln was den Wein angeht. Beide Großelternpaare besitzen nämlich Weinberge, Opa Heinz hatte sogar ein eigens Weingut in Edesheim. Bis heute bringt er einen wohlschmeckenden Tropfen in die Flasche, der gerne innerhalb der Familien genossen wird. Mariekes Papa Achim unterstützt ihn dabei.

„Aber ich bin da doch eher im Hintergrund“, will sich der Steuerberater nicht mit fremden Federn schmücken.

Achim Argus ist natürlich genauso stolz auf seine Tochter, wie seine Frau Christiane. Pauline und Felix, ihre beiden jüngeren Geschwister freuen sich riesig nun eine echte Prinzessin in der Familie haben.

Gerne ist sie selbst in den Weinbergen aktiv zu Gage. „Als Kind fand ich es immer ganz toll die Trauben noch mit der Schere abzuschneiden, aber das wurde ja im Lauf der Jahre mehr und mehr durch den Einsatz der Vollernter abgelöst“, bedauert sie. Heute hilft sie unter anderem gerne beim Aushängen von Pheromonen mit und unterstützt ihren Onkel und ihren Cousin aus Nußdorf an deren Ausschank, so beispielsweise beim Federweißenfest in Landau.

Marieke trinkt nur wenig Wein, wie auch Alkohol im Allgemeinen. Wenn, dann hat es ihr aber der besondere Geschmack eines Gewürztraminers angetan. Diesen genießt sie gerne zu verschiedensten asiatischen Gerichten, hier gerne alles was mit Curry zu tun hat. Aber ein japanisches Sushi erfreut ihren Gaumen ebenso, auch Fisch in jeglicher Form. Auf Fleisch verzichtet sie hingegen gänzlich.

Als Hobby nennt sie den Show- und Gardetanz. Hier fing sie schon als siebenjährige an und stieg nach der Corona bedingten Pause wieder voll ein. „Ich finde Fasching einfach toll!“ erklärt sie. Wie fast ihre ganze Familie bis heute, spielte auch sie jahrelang bei den Roschbacher Kuckucksmusikanten mit. Ihre Querflöte hängt aber mittlerweile, bildlich gesprochen, am berühmten Nagel.

Was man als Weinprinzessin zu erwarten hat, kann sie sehr gut bei ihrer Mutter nachfragen, repräsentierte diese doch von 1992 bis 1994 ihr Heimatdorf Edesheim als Weinhoheit. Die Mama ist auch die Patentante der amtierenden Edesheimer Prinzessin Maria Leibel.

Marieke erhofft sich, dass sie in ihrem Amt viele Menschen kennenlernt, sich mit diesen austauschen kann und einige Reden vor größerem Publikum halten darf.

Sie geht davon aus, das besonders Letzteres ihr später als Lehrerin zu Gute kommen wird.
Mariekes Mutter ist als Integrationskraft an einer Grundschule tätig. „Vielleicht habe ich ja von ihr meine soziale Ader“, vermutet die Tochter. Nach dem Besuch der Maria-Ward-Schule in Landau, wechselte sie nämlich an die Berufsbildende Schule in Landau, wo sie ihren Schwerpunkt auf die Fächer Gesundheit und Soziales legte. Für ihr Lehramtsstudium hat sie sich denn auch, wie könnte es anders sein, neben Deutsch für Sozialkunde entschieden.

Was das Soziale angeht, funken sie und ihr Freund Alexander, auf einer Wellenlänge, studiert dieser doch aktuell Soziale Arbeit. Beide fahren gerne zum Urlaub ins Ausland. So führte sie im letzten Jahr eine zwölftägige Kreuzfahrt quer durch das westliche Mittelmeer.
Zur Krönung trug sie ein langes dunkelblaues Kleid, bei dem der rückenfreie Teil ebenso ins Auge fiel, wie die zahlreichen Pailletten im Bereich des Dekolletés.

„Da unsere Abiturfeier damals wegen Corona leider ins Wasser fiel, konnte ich das Kleid leider nicht tragen. Das hole ich nun nach, denn ich liebe dieses Kleid!“

Sie hat auch ein Dirndl im Schrank, welches sie zum ein oder anderen offiziellen Anlass tragen will. „Es ist aus meiner Sicht aber nicht unbedingt ein ganz klassisches, ich nenne es eher Dirndl light“, lächelt sie.

Mariekes erste Amtshandlung als Weinprinzessin, wird die Eröffnung des Roschbacher Weinfestes am Freitag, 26. Juli sein.

Text und Bild: Heinz Lambert

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