Ehemaliger Ortsbürgermeister wird dritter Ehrenbürger der Gemeinde
Weitsichtiger und mitanpackender Ortsbürgermeister, Macher, erster Bauleiter, authentischer Leader, allzuständiger Motivator mit handwerklichem Geschick – allesamt Eigenschaften, die den neuen Ehrenbürger der Gemeinde Gommersheim, Lothar Anton, charakterisieren. Bei der Verleihung am Freitag, 8. November im Rathaus der Gemeinde waren sich alle einig, diese Auszeichnung ist mehr als verdient.
30 Jahre engagierte sich Anton in der Kommunalpolitik: von 1994 bis 2024 im Gemeinderat Gommersheim, davon sechs Jahre (1998 bis 2024) als Erster Beigeordneter und 20 Jahre als Ortsbürgermeister (2004 bis 2024). 30 Jahre (1994 bis 2024) war der Gommersheimer auch Mitglied im Verbandsgemeinderat.
Zahlen, die großes Engagement für die Gemeinde und die Gemeinschaft bezeugen von einem Macher, der nachhaltigen Spuren hinterlasse, begrüßte Ortsbürgermeisterin Barbara Haag die Gäste. Darunter Ministerpräsident a.D. Kurt Beck, Landtagsabgeordneter Florian Maier, Landrat Dietmar Seefeldt, die ehemalige Landrätin Theresia Riedmaier, Erster Beigeordneter Eberhard Frankmann, der ehemalige Bürgermeister Olaf Gouasé, der ehemalige Ortsbürgermeister und Ehrenbürger Ottmar Degen, ehemalige und aktive Beigeordnete und Ratsmitglieder.
Dem fraktionsübergreifenden Antrag sei im August ein einstimmiger Beschluss gefolgt, nach Ottmar Degen (2018) und Günther Moßbach (2019) nun Lothar Anton die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.
Laudator Kurt Beck freute sich über das Wiedertreffen mit Lothar Anton, der in Gommersheim eine Ära mitgeprägt habe. Und dabei habe er die in der rheinland-pfälzischen Kommunalverfassung aufgeführte Definition eines Ortsbürgermeisters „ein Meister seiner Bürger“ gelebt.
Dass ein Ortsbürgermeister mit gutem Beispiel vorangehe, die Gemeinde nach vorne führe, für alle in der Gemeinde da sei und richtige Weichen für nachfolgende Generationen stelle, heißt es darin weiter. Lothar Anton war willens, all diese Aufgaben zu erfüllen und in der Lage, die benötige Überzeugungskraft aufzubringen, gleichwohl den Willen, nicht aufzugeben.
Beck nannte konkrete Beispiele für die Entwicklung der Gemeinde: Neubaugebiete, die jungen Menschen Mut machte und Perspektiven gab, zu bleiben, und die Zukunft der Gemeinde sicherte. Das beispielgebende Projekt „Betreutes Wohnen“, das soziale Verantwortung für junge wie alte Menschen trage.
Der Umgang mit dem Schulgebäude, auf den Erhalt und sodann eine Umnutzung, auch hier habe Anton kräftig mitrenoviert und dann die Weichen gestellt, mitgewirkt für ein Vereinsgebäude und für ein lebendiges Gemeindeleben. Weitere Projekte nannte Beck: Turnhallenmodernisierung, Rathaus-Ausbau, „Bäume für die Ewigkeit“ mit NABU im Gommersheimer Wald, Anbindung Gommersheims an Radwege.
Dabei sprach er von einem „weitsichtigen“ Ortsbürgermeister Anton, der mit anpackte und auch mit der ihm verliehenen „Zähigkeit“ Projekte umsetzte. Solche Persönlichkeiten wie Anton seien wertvoll, denn gerade, dort wo die Basis der Demokratie so gelebt wird, wo Fundamente geschaffen und Gemeinschaftswerke entstehen, ist die kommunale Selbstverwaltung wichtig, so der Ministerpräsident a.D. Und wertvoll sind eben genau solche Persönlichkeiten, die dafür einstehen, die ansprechbar sind und Verantwortung übernehmen, gratulierte Beck dem neuen Gommersheimer Ehrenbürger.
Glückwünsche wurden überbracht. Das Gefühl von Zusammenhalt und Heimat, das kommt in einem Dorf nicht von alleine, sagte Landtagsabgeordneter Florian Maier und bescheinigte Anton großes Engagement für ein Dorf, das ohne sein Wirken, ein anderes wäre. Von einer absolut verdienten und berechtigten Würdigung mit der höchsten Auszeichnung, die ein Rat vergeben kann, sprach Landrat Dietmar Seefeldt. Lothar Anton sei es immer „um das Beste für das Dorf“ gegangen, darauf komme es an.
Von einer immer sachlichen, zielführenden und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeindeverwaltung und vom großen Engagement im Forstzweckverband etwa beim Ausbau des Forsthofs, berichtete Erster Beigeordneter Eberhard Frankmann. Lothar du „bist, warst und bleibst eine Institution“ sagte Frankmann abschließend. Ute Stoll-Rummel, die protestantische Pfarrerin, bescheinigte dem „Kümmerer“ großen Anteil am „sich Wohlfühlen in Gommersheim“ und Yildiz Härtel schätze den „ehrlichen, verlässlichen“ Parteikollegen „mit klarem Blick“.
Zuhören, bereit neue Perspektiven einzugehen und die Gemeinschaft leben – auch bei unterschiedlichen Meinungen, das habe Lothar Anton, seit 1988 in der SPD, vorgelebt, zollte Michael Degen dem ehemaligen Ortsbürgermeister Respekt.
Der Geehrte selbst, dankte für die große Ehre, dankte seiner Frau und seiner Familie für die jahrelange Unterstützung, ohne diese, er sein kommunalpolitisches Amt so habe nicht ausleben können. Gemeinsam feierten die Gäste den neuen Ehrenbürger, erzählten vergangene und aktuelle Geschichten und freuten sich über den Moment. Für stimmungsvoll passende Musik sorgten „Sax & Dreams“.
Text und Bilder: Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben