Gemeinnütziges Siedlungswerk Speyer und die Ökumenische Sozialstation Neustadt schließen Vereinbarung über die Errichtung einer Tagespflege mit 20 Pflegeplätzen in der Ortsgemeinde Maikammer

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Das Gemeinnützige Siedlungswerk Speyer errichtet in der Wohnanlage im Zentrum der Ortsgemeinde Maikammer eine Tagespflegeeinrichtung mit 20 Pflegeplätzen. Betrieben werden soll die Tagespflege von der Ökumenischen Sozialstation Neustadt/W. Zur Unterzeichnung einer Vereinbarung lud Ortsbürgermeister Karl Schäfer ins Rathaus in Maikammer ein. Schäfer war mit der Idee der Einrichtung einer Tagespflege an die Ökumenische Sozialstation und das Siedlungswerk herangetreten und konnte beide für das Projekt gewinnen.

Nachdem im Jahr 2013 in der Ortsgemeinde das Pflegeheim „St. Pirmin“ der Stiftung Liebenau in Betrieb gehen konnte ist „die Errichtung einer Tagespflege mit 20 Pflegeplätzen eine sinnvolle Ergänzung zum Pflegeheim und ein weiterer Mosaikstein zur Stärkung unserer sozialen Infrastruktur“, so Ortsbürgermeister Schäfer.

„Die Menschen werden älter und dadurch wird auch die Zahl der Pflegebedürftigen steigen. Die Tagespflege ergänzt und unterstützt die häusliche Pflege. Sie erhält ihre Bedeutung in der pflegerischen Versorgung vor allem durch zwei Hauptwirkungen: Zum einen entlastet sie die pflegenden Angehörigen, die während der Zeit, in der der Pflegebedürftige in der Tagespflege versorgt wird, anderen Tätigkeiten nachgehen oder sich einfach von der Pflege erholen und neue Kraft sammeln können.

Die Tagespflege ermöglicht so vielfach auch die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Zum anderen bietet die Tagespflege den Pflegebedürftigen die Möglichkeit, die Grenzen der häuslichen Pflegeumgebung zu überwinden und Kontakte zu anderen Pflegebedürftigen sowie Pflege- und Betreuungskräften zu knüpfen. So ist es häufig möglich, dass sie weiterhin – oder wieder – am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen können.

Tagespflege entwickelt sich immer mehr zu einem Bindeglied zwischen ambulanter und vollstationärer Pflege und trägt wesentlich dazu bei, dass Pflegebedürftige länger in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung verbleiben können. Das Pflegeheim und die Tagespflege unterstützen das Ziel „Älter wer­den in der Gemeinde“, so Schäfer weiter.

GSW-Geschäftsführer Christian Rohatyn erläuterte die Umbaumaßnahme in der Wohnanlage. Danach sollen ein großer Serviceraum und die Hausmeisterwohnung umgebaut und so der Raumbedarf für die Einrichtung geschaffen werden. Diese Räumlichkeiten wurden bisher vom GSW nicht mehr genutzt. Im Außenbereich soll eine abgegrenzte Grünanlage mit Aufenthaltsmöglichkeiten entstehen. Geschäftsführer Rohatyn brachte seine Freude zum Ausdruck, dass das GSW als kirchliches Unternehmen dieses Projekt in der Ortsgemeinde Maikammer umsetzen kann. Er rechnet mit einer Eröffnung der 315 qm-großen Tagespflege im ersten Quartal 2025.

Olaf Kleinschmidt, kommissarischer Vorsitzender der Ökumenischen Sozialstation, nennt die geplante Einrichtung einer Tagespflege in Maikammer ein „Pilotprojekt“ und einen „Meilenstein“. Er erinnerte daran, dass 70 Prozent der älteren Menschen zu Hause leben. Die Tagespflege ist offen für die Menschen im gesamten Bereich der Ökumenischen Sozialstation, das sind die Stadt Neustadt, die Verbandsgemeinde Lambrecht, die Gemeinde Haßloch und die Verbandsgemeinde Maikammer. Zumindest diejenigen, die in der Verbandsgemeinde Maikammer wohnen, müssen nicht mehr so weit weg, wenn die pflegenden Angehörigen arbeiten gehen müssen oder eine „Atempause“ vom aufreibenden Pflegeauftrag brauchen.

Er dankte Ortsbürgermeister Karl Schäfer für sein Engagement für die Schaffung dieser Einrichtung und die offenen und konstruktiven Gespräche. Landrat Dietmar Seefeldt freute sich, dass es der Ortsgemeinde gelungen ist, mit dem Gemeinnützigen Siedlungswerk und der Ökumenischen Sozialstation „100 Prozent zuverlässige Partner für dieses segensreiche Projekt zu gewinnen“.

Bürgermeisterin Gabriele Flach brachte ihre Freude zum Ausdruck, dass künftig viele Menschen aus der Verbandsgemeinde nicht mehr weite Wege zu einer Tagespflegeeinrichtung haben. Solche Einrichtungen werden mit dem zunehmenden Alter der Bevölkerung immer mehr Bedeutung gewinnen.

Die Pflegedienstleisterin Anne-Maria Gadinger erläuterte, dass 20 Tagespflegeplätze nicht heißt, dass nur 20 Senioren betreut werden können. Es bestehe darüber hinaus die Möglichkeit auch für einen halben Tag in der Woche zu kommen. Somit können auch mehr als 20 Personen betreut werden. „Die Pflegekasse unterstützt die Tagespflege“, führte sie aus. Vor der Öffnung der Tagespflege wird es noch eine größere Informationsveranstaltung geben.

Text und Bild: Karl Schäfer

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