Burrweilerer Festhalle zum Restaurant umfunktioniert
BURRWEILER -lam- Dienstagmittag 12 Uhr. In der Festhalle in Burrweiler herrscht ein reges Treiben. An den geschmückten Tischen haben rund 40 Bürgerinnen und Bürger Platz genommen, die sich auf ein schmackhaftes Mittagessen freuen. Diesmal gibt es Bratwurst, Rotkraut und Kartoffelbrei. Später wird noch Kaffee und selbstgebackener Kuchen gereicht.
Ein Team von sieben fleißigen Helferinnen hat aber nicht nur gekocht, nein, es serviert das Essen auch jedem einzelnen direkt an den Tisch, ganz wie man es in einem guten Restaurant gewohnt ist.
Im Februar 2023 startete das Projekt „Gemeinsames Mittagessen“, das seit dem am ersten Dienstag in den geraden Monaten des Jahres, also Februar, April usw. in der Festhalle wiederholt wird. Die Idee dazu hatte Theresa Schenck.
„Die für den Landkreis Südliche Weinstraße zuständige Gemeindeschwester plus, Patricia Niederer aus Herxheim, hatte sich gewünscht, dass ein gemeinsames Mittagessen möglichst in allen Gemeinden der Verbandsgemeinde Edenkoben angeboten wird. Dieser Wunsch gefiel mir sehr gut und so habe ich mir Gedanken gemacht, wie man das hier in Burrweiler umsetzen könnte.“
Mit Ingrid Weber fand sie dann auch gleich eine engagierte Mitstreiterin. Diese weiß was sich insbesondere ältere Menschen im Dorf wünschen und kennt deren Sorgen und Nöte, ist sie doch seit letzten Sommer als Seniorenbeauftragte des Dorfes im Einsatz. Weitere Helferinnen gesellten sich schnell hinzu.
„Das Ganze musste natürlich organisiert werden, zumal wir ja gar keine Erfahrungswerte hatten. Mittlerweile hat sich die Zahl unserer Gäste bei rund 40 eingependelt. Wir haben zu Beginn auch drei Mal Essen bei einem Caterer bestellt, versuchen aber möglichst viel selbst zuzubereiten, so wie auch heute“, sagt Ingrid Weber. So kann auch der Preis, diesmal 8,50 Euro, in einem guten Rahmen gehalten werden. „Ich denke zwölf Euro sollten wirklich die Obergrenze sein. Wir wollen die Gäste nicht finanziell überfordern“, so Theresa Schenk. Die Getränke, für die dank des reichhaltigen Angebotes in der Festhalle bestens gesorgt ist, sind im Preis natürlich nicht inbegriffen.
Die fast 95-jährige Edith Beck freut sich nicht nur auf das gute Essen, ihr ist auch das gemeinsame Beisammensein mit netten Unterhaltungen wichtig. „Wir sind schon Stammkunden hier“, sagt sie und meint mit „wir“ einige Damen und Herren, die mit ihr am Tisch sitzen. Erfahrungsgemäß ist die ältere Klientel stärker vertreten, was nicht zuletzt daran liegt, dass die jüngere Genration an einem Dienstagmittag um zwölf Uhr, also beim „High Noon“, doch überwiegend am Arbeitsplatz gefordert ist.
Zwei kleine Gäste fallen besonders auf, der zwei Jahre junge Jona und sein zwei Jahre älterer Bruder Valentin. Sie sind mit ihrem Vater Roland Schenk hier. „Derzeit kann ich mir noch die Zeit nehmen, um mit den Kindern hierher zum Essen zu kommen.
Die Damen kochen immer was Leckeres und meinen Jungs gefällt es hier, zumal sie in der Festhalle auch mal herumrennen können, ohne dass dies gleich jemanden stört!“ Plötzlich lacht Jona hocherfreut laut los. Er wollte ein Stück Wurst mit der Gabel aufpicken, hielt dann aber drei Scheibchen in die Höhe, da sein Papa die Wurst nicht richtig durchgeschnitten hatte.
Charlotte Alexander stammt aus Burrweiler und wohnt hier. Sie hilft mit Begeisterung beim Kochen und Servieren mit. „Ich freue mich, dass es hier im Dorf endlich so eine Veranstaltung gibt. Deshalb bringe ich mich auch gerne mit ein.“
Die von den Helferinnen selbstgebackene Kuchen kommen besonders gut an. „Aber es haben auch schon Frauen aus Burrweiler extra für den Treff Kuchen gebacken, obwohl sie gar nicht zum Team der Helferinnen zählen“, freut sich Ingrid Weber.
Diesmal stand bei jedem Teller noch ein Fläschchen Dornfelder Sekt mit dabei.
„Wir konnten einen kleinen Überschuss erwirtschaften und wollten uns mit dieser Gabe einfach mal bedanken, dass unser Angebot so gut angenommen wird“ richtete sich Helferin Angelika Bender an die Gäste.
Am Dienstag, 4. Juni steht ab zwölf Uhr das nächste gemeinsame Essen auf dem Programm. Wie immer nehmen Ingrid Weber (Tel.: 0 63 45 / 87 02) und Theresa Schenck (Tel.: 0 63 45 / 94 22 99 oder 0 15 90 – 295 11 22) im Vorfeld Reservierungen entgegen, schließlich müssen die Heferinnen ja wissen wie viel sie einkaufen müssen.
Bild und Text: Heinz Lambert