Neustadt, 22. Mai 2020 – Ab sofort beginnt in der Pfalz die Frühkartoffel-Ernte. Die allerersten „Pfälzer Grumbeere“ der Saison kommen noch in kleineren Mengen und als Sackware in den Verkauf. Verbraucher in der Region erhalten die leckeren Frühlingsbotschafter jetzt ackerfrisch in ausgewählten Hofläden und bei gut sortierten Marktständen. In den kommenden Tagen und Wochen steigen schrittweise mehr Erzeuger in die Ernte der loseschaligen „Pfälzer Frühkartoffeln“ ein. Passt das Wetter weiterhin so gut, dann werden die verfügbaren Erntemengen rasch zunehmen!
Die besonders frühen Annabelle, Musica und Colomba der Saison verlangen den Erzeugern viel ab
Dass die besonders frühen Sorten den Erzeugern besonders viel Leidenschaft, Arbeitseinsatz und Know-how abverlangen, verdeutlicht der Zeitpunkt der Auspflanzungen beispielhaft. Zu den Besonderheiten des geschützten Anbaus in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen zählt es, dass die „Pfälzer Frühkartoffeln“ zum Schutz vor der Witterung meist unter Doppelfolie oder Vlies anbaut werden. Um beim Rodeauftakt in der Pfalz zu den allerersten Erzeugern zu zählen, hat Sascha Diehl aus Ludwigshafen-Edigheim seine Pflanzkartoffeln der Sorte Annabelle „so früh wie noch nie“ in seinem Leben, nämlich bereits am 26. Januar gesetzt. Dass sich die kalten Temperaturen keinesfalls auf die Wintermonate beschränken, erklärt Sascha Diehl: „In diesem Frühjahr hatten wir verhältnismäßig viele kalte Nächte. Wir mussten deswegen auch sehr viel Zusatzarbeit investieren, um unsere Grumbeere vor dem Erfrieren zu bewahren. Zuletzt vor einer Woche bin ich nachts raus und habe unsere Annabelle, Musica und Colomba frostberegnet!“
Kältephasen und Spätfröste können das Wachstum der „Pfälzer Grumbeere“ nicht aufhalten
Auch in dieser Saison werden die „Pfälzer Grumbeere“ aller Voraussicht nach wieder ihre natürlichen Klimavorteile voll ausspielen. Im Vergleich zu anderen deutschen Kartoffeln-Anbauregionen liegt der Erntevorsprung im Südwesten derzeit bei knapp zwei Wochen. Selten zuvor wurde der Erntestart so heiß herbeigesehnt wie in der aktuellen Lage.
Aufgrund der weltweit hohen Nachfrage nach Nahrungsmitteln ist der Erntestart in die Frühkartoffel-Saison zugleich ein Signal: Der LEH kann voraussichtlich ab Anfang Juni mit der Pfalz rechnen
Hartmut Magin: „Vereinzelte Kälteeinbrüche und der Spätfrost haben dem Wachstum so gut wie nichts ausgemacht. Wir rechnen derzeit damit, dass unsere Erzeugergemeinschaft den LEH in Deutschland ab Mitte Juni flächendeckend mit erntefrischen ,Pfälzer Frühkartoffeln“ beliefern kann!“ Verbraucher, die kurze Wege und nachhaltig gute Qualität schätzen, sollten ruhig einmal direkt nachfragen, ab wann die ersten deutschen Frühkartoffeln erhältlich sind! Im Hinblick auf die weltweit steigende Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln leisten die Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ mit ihrem tatkräftigen Einsatz einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschland.
Damit die „Pfälzer Frühkartoffeln“ bis zum 10. August täglich frisch und in ausreichender Menge geerntet werden können, kamen die Pflanzkartoffeln für den frühen Anbau im März in den Boden
Bis zum Abschluss der Frühkartoffel-Kampagne am 10. August dürfen im Hauptanbaugebiet zwischen Speyer und Gimbsheim – nördlich von Worms – offiziell Frühkartoffeln geerntet werden. Da die Vegetationszeit – je nach Sorte, Boden und Standort – zwischen 80 und 90 Tagen andauert, haben die 283 aktiven Mitglieder der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ die Pflanzkartoffeln für den Frühkartoffelanbau von Ende Januar bis Ende März in mehreren Wellen ausgepflanzt. Aktuellen Schätzungen der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ zufolge wurden etwas mehr als ein Viertel der 4.000 Hektar großen Anbaufläche in dieser Saison mit Folie oder Vlies bedeckt.
Auf dem Erntehöhepunkt werden täglich über 3.000 Tonnen „Pfälzer Grumbeere“ gerodet
Diese Voraussetzungen machen den Südwesten zum größten zusammenhängenden Frühkartoffel-Anbaugebiet in Deutschland. Auf dem Erntehöhepunkt Ende Juni und Anfang Juli beträgt die tägliche Erntemenge über 3.000 Tonnen „Pfälzer Grumbeere“.