Alles Inter-nett?!?

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Infoabend Spielsucht am Gymnasium Edenkoben

Kaum ein Thema führt aktuell mehr zum Streit zwischen Eltern und SchülerInnen als die Spiele am „digitalen Endgerät“. Manche Jugendliche verbringen gefühlt ihre komplette Freizeit an Smartphones oder Computern – in Coronazeiten vermutlich noch mehr als früher. Entsprechend groß war das Interesse der Eltern an diesem Online-Infoabend per Videokonferenz des Gymnasiums Edenkoben. „Was ist ein sinnvoller Umgang mit digitalen Medien?“, „Was sind Anzeichen für eine Sucht?“ und „Was können Eltern genau tun?“ waren einige der zentralen Fragen des Abends. Referent Martin Hügel, Pädagoge und Suchtberater des Beratungsverbunds „Ludwigsmühle“ berichtete mit viel Erfahrung aus seiner täglichen Beratungsarbeit, ohne die Medien zu verteufeln. Denn: Patentlösungen gibt es nicht. Und: Computerspiele sind Teil einer Jugendkultur, die ihr Recht hat. Im Bereich e-sports beispielsweise haben Jugendliche zum Teil große Erfolge, aber anders als auf dem Sportplatz, wo sie von begeisterten Eltern angefeuert werden, müssen sie sich für ihre Zeit vor dem Computer rechtfertigen und erleben ihre Eltern mit wenig Verständnis für ihr Hobby. Martin Hügel schlägt hier vor, sich von den Kindern ihre Spiele zeigen zu lassen und sich dafür zu interessieren. Nur so lernen Eltern zu verstehen, was ihre Kinder in der Freizeit tun. Trotzdem sollte es klare Grenzen geben, die den Kindern und Jugendlichen helfen, ihren digitalen Alltag – vor allem in Bezug auf das allgegenwärtige Smartphone – zu strukturieren und hilfreiche Routinen einzuüben. Generell sollten Eltern und Kinder Regeln aushandeln und dann auch konsequent beachten. Dabei kann es z.B. hilfreich sein, Zeitfenster – z. B. für die Essenzeiten und die Abend- und Nachtstunden – ohne digitale Medien festzulegen. Auch spannende alternative Freizeitangebote bringen oft mehr als Verbote.
Am Ende war klar, dass Medienerziehung aufmerksame und engagierte Eltern braucht, die sensibel ihre Kinder auf einer Gratwanderung begleiten: Einerseits nimmt digitale Bildung in Schulen wie dem Gymnasium Edenkoben immer Raum ein, andererseits hofft man, dass andere Erlebniswelten darüber nicht zu kurz kommen.
Eltern, die Beratungsbedarf in diesem Bereich haben, können sich vertrauensvoll an die Beratungsstelle NIDRO wenden, die schnell und unbürokratisch helfen kann.

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