In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannte auch in der Stadt Landau die Synagoge, Wohnungen und Geschäfte wurden zerstört und jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger brutal drangsaliert. Am Synagogenmahnmal auf dem Elias-Grünebaum-Platz erinnerte die Stadt Landau jetzt bei ihrer jährlichen Gedenkfeier an diese schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht.
„83 Jahre nach diesen Gräueltaten ist die mahnende Erinnerung immer noch oder auch wieder wichtig. Deshalb versammeln wir uns hier am Standort der ehemaligen Synagoge“, wandte sich Oberbürgermeister Thomas Hirsch an die Menschen, die zur Gedenkveranstaltung erschienen waren. „Heute steht dieses Denkmal hier als Mahnmal gegen das Vergessen, als dauernder Aufruf an jede und jeden, jederzeit wachsam und wehrhaft zu sein: mit Worten und Taten, mit Gebeten und Aktionen, im Interesse von Demokratie und Rechtsstaat, von Frieden und Mitmenschlichkeit“, betonte der Stadtchef weiter und spannte den Bogen weiter zu aktuellen Entwicklungen. „Auch und gerade mit den besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie mussten wir feststellen, dass rassistisches und rechtsradikales Gedankengut wieder mitten unter uns aufkeimt.“ Der OB dankte allen, die dazu beitragen, die Erinnerung wachzuhalten, die mahnen und ihre Stimme erheben, die sich einsetzen für Toleranz, Mitmenschlichkeit und Frieden, und die aufstehen gegen Rassismus und Verleumdung.
Im Anschluss an seine Ansprache legte OB Hirsch einen Kranz für die Opfer nieder. Sigrid Weyers und Elisabeth Morawietz lasen Gedichte von Elke Lasker-Schüler und Rose Ausländer und die Dekane Volker Janke und Axel Brecht baten zum gemeinsamen Gebet. Besonders bewegend wurde es, als die beiden Sprecherinnen gemeinsam mit Artur Hackert Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen vortrugen.
Die musikalische Begleitung der Veranstaltung übernahmen Peter Damm am Saxofon und Michael Letzel am Akkordeon.
Pressemitteilung der Stadt Landau in der Pfalz.