Wohnungslosenhilfe in Landau: Fachberatungsstelle Wohnraumsicherung gut angelaufen – Mehr Angebote für Frauen geplant – Weiterer Straßensozialarbeiter ab 2022 im Einsatz

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Was tun bei (drohender) Obdachlosigkeit? In dieser Frage setzt die Stadt Landau seit 2019 auf die Zusammenarbeit mit dem Caritas-Zentrum Landau. Und das mit beachtlichem Erfolg, wie der aktuelle Bericht zur Ambulanten Wohnungslosenhilfe im Sozialausschuss zeigt. So konnten im Berichtszeitraum (Januar bis November 2021) 27 Menschen aus der Notunterkunft im Prießnitzweg weitervermittelt werden – etwa in Mietwohnungen oder medizinische Einrichtungen. Zusätzlich zur Straßensozialarbeit und der Betreuung der Menschen in der Notunterkunft im Prießnitzweg konnte im Sommer die Fachberatungsstelle Wohnraumsicherung eingerichtet werden. Damit wurde der Fachbereich Ambulante Wohnungslosenhilfe um ein präventives Angebot ergänzt. Der verantwortliche Sozialarbeiter Steffen Mather unterstützt und berät Menschen in unsicheren oder gefährdeten Mietverhältnissen und versucht so Obdachlosigkeit zu verhindern.

„Das Caritas-Zentrum Landau ist ein großartiger Partner der Stadt Landau, auch wenn es darum geht, Wohnungslosigkeit zu vermeiden, Menschen zu beraten, zu betreuen und im besten Fall wieder in reguläre Wohnverhältnisse zurückzubegleiten“, so Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron. Gemeinsam habe man schon viel erreicht, sein Dank dafür gelte dem engagierten Team der Wohnungslosenhilfe des Caritas-Zentrums bestehend aus Steffen Mather, Rosa Gosbee und Michael Jessl. „Auch wenn die Probleme nicht ausgehen, so stimmt das Erreichte doch zuversichtlich. Gemeinsam haben wir uns konzeptionell und operativ auf den Weg gemacht, das kommunale Hilfesystem für Menschen in prekären Wohnsituationen weiterzuentwickeln“, betont der Sozialdezernent. Er freue sich, dass das Team mit Sebastian Kuhnlein im kommenden Jahr noch durch einen weiteren Sozialarbeiter für die Arbeit am Prießnitzweg verstärkt werden könne. „Wo wir in den Anfängen mit einer Person in geringfügiger Beschäftigung unterwegs waren, können wir ab dem kommenden Jahr mit insgesamt dreieinhalb Kräften diese so wichtige, aber auch fordernde Arbeit leisten. Das außerordentliche Engagement und die große Empathie, mit dem das gesamte Team seiner Tätigkeit nachgeht, verdient höchste Anerkennung“, so Dr. Ingenthron.

Auch dank der Zusammenarbeit mit dem Sozialamt, dem Ordnungsamt und der Polizei gelingt es dem Team, die wohnungslosen und im Prießnitzweg untergebrachten Menschen zu unterstützen – von der Impfung gegen Covid, der Vermittlung von Hilfeleistungen und Beratungsangeboten bis zu weiteren Assistenzleistungen.

Für die Betreuung von Menschen ohne festen Wohnsitz wendet die Stadt Landau seit 2019 finanzielle Mittel in wachsendem Umfang auf. Waren es 2019 noch rund 95.000 Euro, so steigt diese Summe gemäß dem jüngst vom Stadtrat beschlossenen Haushalt des Jahres 2022 auf rund 260.000 Euro – großteils zur Finanzierung der Betreuung vor Ort, aber auch für die Beteiligung an den Kosten für die überwiegend landesfinanzierte Fachberatungsstelle Wohnraumsicherung. Gut angelegtes Geld, wie Sozialdezernent Dr. Ingenthron bilanziert: „Eine Gesellschaft ist erst dann wirklich gut aufgestellt und gestaltet ihr Zusammenleben erfolgreich, wenn sie sich auch in angemessener Weise um die Benachteiligten kümmert.“

Die Leiterin des Caritas-Zentrums Landau Elisabeth Traunmüller unterstreicht die Notwendigkeit des Zusammenspiels sozialpolitischer, sozialplanerischer und sozialarbeiterischer Lösungen bei der Bekämpfung von Obdachlosigkeit. „Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen und ist Teil des Existenzminimums. Ich finde es vorbildlich und wegweisend, dass die Stadt Landau die Beseitigung von Obdachlosigkeit nicht nur als ordnungsrechtliche Pflichtaufgabe betrachtet, sondern als gesellschaftliche Herausforderung von herausragender Bedeutung.“

Pressemitteilung der Stadt Landau in der Pfalz.

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