Die Südliche Weinstraße ist eine beliebte Urlaubsregion für Gäste aus Nah und Fern und profitiert aktuell von dem Trend zu Urlaub in Deutschland. Hotels und Gastronomiebetriebe an der SÜW bilden dabei das Rückgrat des Tourismus. Doch auch in der Hotellerie und Gastronomie, die von der Corona-Pandemie hart getroffen wurde, ist der Fachkräftemangel deutlich spürbar. Deshalb kamen auf Einladung von Landrat Dietmar Seefeldt und Schulleiterin Petra Reuter nun Hotel- und Restaurantbetriebe zu einem Erfahrungsaustausch zusammen, um neue Möglichkeiten für die Ausbildung an der Hotelfachschule der BBS Südliche Weinstraße am Standort Edenkoben zu debattieren.
„Ziel des Treffens war es, Möglichkeiten und Chancen auszuloten, neue Ausbildungsoptionen hier bei uns an der Schule anzudenken und damit neue Möglichkeiten für die Region zu eröffnen“, erläuterte Schulleiterin Petra Reuter.
„Dass so viele Betriebe der Einladung gefolgt sind, zeigt, dass hier ein großer Bedarf besteht“, betonte Landrat Dietmar Seefeldt und ergänzte: „Ein größeres Angebot an Ausbildungsoptionen wäre definitiv eine Bereicherung für unsere Region. Die Auszubildenden könnten hier die Schule besuchen und gleichzeitig die Praxis in dem regionalen Betrieb erlernen. Davon würden beide Seiten gleichermaßen profitieren“. Aktuell werden an der BBS Edenkoben Köchinnen und Köche ausgebildet. Außerdem gibt es die Höhere Berufsfachschule Gastronomie mit der Ausbildung zum staatlich geprüften gastronomischen Assistent/in und die Fachschule für Hotelbetriebswirtschaft mit dem Abschluss als Bachelor Professional in Wirtschaft.
Einig waren sich die Vertreterinnen und Vertreter vor Ort, dass nur ein gemeinsames Auftreten zielführend sei. Auch müsse man die Karrierechancen in das Blickfeld nehmen: eine Ausbildung in der Hotellerie und Gastronomie ist der Einstieg in die Branche und bietet viele Möglichkeiten für den schnellen beruflichen Aufstieg und ein anschließendes Studium sowie Karrieremöglichkeiten in der ganzen Welt. Mit dem vom DEHOGA Rheinland-Pfalz vorgelegten neuen Tarifvertrag für das Gastgewerbe wurden die Gehälter der Azubis kräftig angehoben und starten nun mit einem Gehalt von 1000 Euro im ersten Ausbildungsjahr. „Es handelt sich hier um einen höchst abwechslungsreichen Beruf“, wie Reuter klarstellte. „Dieser Job ist sehr vielfältig und bietet die Möglichkeit mit Menschen zu arbeiten und jeden Tag neue Kontakte zu knüpfen“.
Uta Holz, die Geschäftsführerin des Südliche Weinstrasse e.V. stellte im Rahmen der Veranstaltung die Kooperation „Gastwerk Südpfalz“ vor, in der aktuell neun Betriebe der SÜW zusammen arbeiten, um sich auszutauschen, Weiterbildungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden anzubieten und gemeinsam auf potentielle Auszubildenden zuzugehen. In diesem Verbund wurde ein Imagefilm erstellt, der an Schulen eingesetzt werden kann, die Betriebe präsentieren sich bei der Woche der Ausbildung der Agentur für Arbeit und es finden Workshops in Schulen in der Südpfalz statt. Natürlich bieten die Betriebe auch Praktikumsplätze, damit interessierte Schülerinnen und Schüler einen Blick hinter die Kulissen werfen können. „Die Arbeit unseres Gastwerks trägt schon erste Früchte: gerade die Infoveranstaltungen in den Schulen stoßen auf großes Interesse bei den Schülerinnen und Schülern. Unser Ziel ist es, für das neue Schuljahr 2022/2023 mehr Auszubildende für die tollen Berufe in der Hotellerie und Gastronomie zu begeistern, als das in den letzten Jahren der Fall war. Und die Chancen stehen nicht schlecht. Die tariflichen Rahmenbedingungen sind gut und wir haben ein unschlagbares Argument für diese Branche: es wird bestimmt nie langweilig!“
„Wir brauchen nicht nur Köpfe, sondern auch Hände, die mit Freude arbeiten“, so Seefeldt. Einige Betriebe der SÜW bringen sich auch aktiv in das Netzwerk „Working Family“ – ein Projekt im Rahmen der rheinland-pfälzischen Tourismusstrategie 2025 ein. „‘Working Family‘ – ist ein Arbeitgebernetzwerk inhabergeführter Familienunternehmen des Hotel- und Gastgewerbes zur Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch die Fachkräftegewinnung im Rahmen der Zuwanderung war ein weiterer wichtiger Aspekt im Rahmen des Austauschs.