„Daylight in your eyes“ – Strahlende Weinhoheit für St. Martin

302

ST. MARTIN – lam – St. Martin hat eine neue Weinprinzessin: Marlene I. aus dem Hauses derer „von Schwab“. Die Hoheit, die am 3. Juni ihren 18. Geburtstag feiert, wurde am vergangenen Freitagabend von ihrer Vorgängerin Marie Becker inthronisiert. Den würdevollen Rahmen bildete der Garten der Kropsburg mit seiner atemberaubenden Aussicht auf die Rheinebene.

Als Krönungspaten fungierten die pfälzische Weinkönigin Sophia Hanke aus Rödersheim-Gronau, die Weinprinzessinnen von Kirrweiler und Maikammer Marlen Kober und Sarah Frankmann. Die Jungwinzer mit ihrem Vorsitzenden Matthias Hormuth befanden Marlene des Amtes mehr als würdig und fragten an, ob sie sich vorstellen könnte neue Weinprinzessin zu werden.

„Ich fand die Idee sehr interessant unser Dorf und seine Winzer repräsentieren zu können, und das auch weit über die Ortsgrenzen hinaus, so sagte ich zu und dies aus voller Überzeugung. Zudem kenne ich Marie Becker sehr gut und habe mitbekommen, was sie in ihrer Amtszeit erlebt hat, auch wenn ja viele Veranstaltungen wegen Corona leider ausfielen.“ Wegen der Pandemie hatte Marie Becker das Amt entgegen der sonstigen Gepflogenheiten nicht nur zwei, sondern drei Jahre inne.

Marlene will ihr Amt nutzen, um zu lernen wie man vor vielen Menschen eine Rede hält, ohne nervös zu werden. Auch wie man Gespräche mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens angeht, sieht dies als gewisse Herausforderung an.

„Ich denke, das ist für mich als 18-jährige noch nicht so einfach.“ Wie man zu Menschen spricht und diese in seinen Bann zieht, braucht man ihr aber eigentlich nicht mehr beibringen, denn das kann sie schon, wie sie bei ihrer Antrittsrede eindrucksvoll bewies.
„Ich bin ein echtes Mademer Mädel, das sich dem Wein verschrieben hat und gerne feiert. Ich gebe aber auch zu, dass sich meine Lust bei der Laubarbeit im Weinberg in Grenzen hält. Vielleicht macht mir aber das Weinhandwerk jetzt, wo ich Prinzessin bin, ja doch noch mehr Spaß.“ Durch die hoheitlichen Verpflichtungen will sie ihren persönlichen Horizont in vielen Bereichen erweitern.

In ihrem Rückblick erinnerte Marie Becker an viele Menschen, die zu ihr gesagt hatten, dass sie doch viel Pech gehabt habe, da ihre Amtszeit genau in die Coronazeit fiel. Dennoch wolle sie diese drei Jahre nicht missen, so Becker. Einen Lacherfolg erzielte sie, als sie anmerkte: „Ganz besonders danke ich meiner Schwester Laura, deren Kleiderschrank immer für mich offen stand.“ Dann beschrieb sie die Wesenszüge ihrer Nachfolgerin und ordnete den Anfangsbuchstaben von Marlenes Vornamen Attribute zu. M wie Mutig, A wie Ausdauernd, R wie Relaxt, L wie Liebeswürdig, E wie Elegant, N wie Neugierig und E wie Erinnerung.

Sophia Hanke sagte zu Marlene: „Sei als Prinzessin immer locker, spontan und flexibel, denn es läuft eigentlich nie so ab wie es sein sollte!“ Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Maikammer, Gabriele Flach, selbst 1988/1989 Weinprinzessin von Edenkoben, sprach von einem ganz besonderen Tag für St. Martin. Sie lobte Marlene als „weinkundige Dame aus unserer Mitte, als Repräsentantin unserer Weine“ und merkte an: „Weine sind wie Menschen, es gibt starke und schwache!“

Das gewisse Faible für den Wein reicht bei Marlene schon in ganz junge Jahre zurück. So besitzen ihre Eltern eigene Weinberge, die sie selbst bewirtschaften. Auch wenn Heidrun und Lukas Schwab kein eigenes Weingut besitzen, kann ihre Tochter jederzeit in ein solches hineinschnuppern. Dann bedarf es nur ein paar Schritte um Onkel Christian Schwab in seinem Weingut Egediushof zu besuchen, das schräg gegenüber von Marlenes Zuhause liegt. Von dort kommt auch ihr aktueller Lieblingswein, ein 2021er Dornfelder Rosé.

Derzeit besucht sie das Gymnasium in Edenkoben, wo sie im nächsten Jahr das Abitur ablegen wird. Berufliche Ziele hat sie noch keine ganz konkreten. Sie könnte sich aber etwas in Richtung Ernährungsberaterin vorstellen. „Alles in allem bin ich aber schon noch recht offen, was meine berufliche Zukunft angeht“, stellt sie fest.

Neben ihren Eltern finden es auch ihre beiden älteren Geschwister toll, dass sie nun eine Prinzessin in der Familie haben. Richtig hin und weg ist aber besonders Oma Margret, die selbst seit über 50 Jahren in die Arbeit rund um den Wein involviert ist.

Viele Prinzessinnen können sich nicht damit anfreunden, wenn sie bei ihren öffentlichen Auftritten ein Dirndl tragen sollen, bei Marlene ist das anders. Sie findet ein Dirndl echt gut und hat sich nun zum ersten Mal in ihrem Leben auch eines gekauft. „Bei einer Weinprinzessin gehört das ja praktisch zur Standardausrüstung.“ Für den Freitag hatte sie aber lieber ein Kleid ausgewählt, einen türkisfarbenen Traum aus Seide, umrahmt mit einem die Schultern umschmeichelnden weißen Tuch, dazu die schlanken Fesseln betonende offene High Heels.

Für die musikalische Umrahmung sorgten die „Mademer Daachlöhner“, zu denen auch Marlenes Vater zählt. Als die Band das Lieblingslied der Prinzessin, „Daylight in your Eyes“ von den No Angels, intonierte, legte sich Schwab ganz besonders ins Zeug. Das Ende des Abends beschlossen die „Daachlöhner“ ganz passend mit Eric Claptons „Wonderful tonight!“

Eine Prinzessin auf der Erbse wird Marlene sicher nicht sein, ist sie doch als Leistungsturnerin im TV Edenkoben aktiv. Auch der Chorgesang hat es ihr angetan. Hier gehört sie zum Ensemble der Jungen Kantorei St. Martin. Darüber hinaus gibt sie gerne Gruppenstunden bei der Katholische jungen Gemeinde in St. Martin, wo sie sich gerne um Kinder aus vierten und fünften Schulklassen kümmert.

- Werbeanzeige -