Am Dienstag, den 20.09.2022 besuchte der Journalist Dr. Christoph von Marschall auf Einladung der Friedrich von Naumann Stiftung für politische Bildung unsere Schule. Die Schülerinnen und Schüler unserer 12. Klassen hatten nach einem kurzen Vortrag die Möglichkeit, ausführlich über aktuelle, aber auch historische gewachsene Themen der transatlantischen Politik zu diskutieren.
Dr. Christoph von Marschall ist seit 1991 diplomatischer Korrespondent der Chefredaktion beim Tagesspiegel Berlin und war in dieser Funktion jahrelang zunächst als Osteuropakorrespondent und danach als Berichterstatter aus dem Weißen Haus tätig.
Daher konnte er passend zum Thema seines Vortrags „Deutschland- Europa – USA – aktuelle Herausforderungen für die transatlantischen Beziehungen“ einen facettenreichen Einblick in die europäische aber auch transatlantische Politik der letzten 30 Jahre geben. Ein Schwerpunkt lag dabei auf den Handelsbeziehungen, die diese Nationen miteinander führen, ein weiterer auf den bevorstehenden US-Kongresswahlen im November, welche eine Weichenstellung für die Präsidentschaftswahlen in 2 Jahren sein könnten.
In kurzen Punkten skizzierte er die aktuellen Problemfelder der westlichen Politik. Liberale, regelbasierte Ordnungen zerfallen immer mehr, wie etwa durch Kriege, den Brexit oder Flüchtlingsströme. In vielen Ländern, mit denen Handelsbeziehungen bestehen, regieren autokratische Herrscher wie in Russland oder China. Letztendlich hat man sich leichtfertig in Abhängigkeiten, wie z.B. bei der Energiezufuhr begeben.
Die globalen Konflikte nehmen zu und die große Frage lautet: „Bleiben die Demokratien stabil, wenn der Wohlstand sinkt?“ Diese und weitere Schülerfragen wurden im Anschluss ausführlich diskutiert. Dabei versuchte Herr Marschall auch immer wieder die Blickpunkte und Interessen der verschiedenen Nationen bzw. Lager aufzuzeigen. Dies war eigentlich auch seine Hauptbotschaft an unsere Schülerinnen und Schüler: immer wieder die Chance zum Perspektivwechsel und zum Blick über den eigenen Tellerrand zu nutzen, um globale Veränderungen zu verstehen und sich so ein eigenes Meinungsbild zu verschaffen.
Alles in allem eine sehr gelungene, kurzweilige Veranstaltung, bei der vor allem auch die Fragen und Bedenken unserer Schülerinnen und Schüler nicht zu kurz kamen.