Junge Kantorei St. Martin Uraufführung „Omnia tempus habent – Alles hat seine Zeit“

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Vor vier Jahren ist die Idee eines Auftragswerkes entstanden und vor drei Jahren wurden alle notwendigen Details besprochen, doch bis zum Konzertwochenende hatte von der Jungen Kantorei St. Martin niemand eine echte Vorstellung, wie alles klingen und wirken würde, wenn die Musiker*innen des Streichquartetts, der Orgel, des Schlagwerkes und des Saxophons zusammen mit dem Chor die „druckfrischen“ Noten gemeinsam das erste Mal zum Klingen bringen.

Der Komponist und Freund der Jungen Kantorei, Michael Villmow, reiste eigens aus Norwegen an; am Freitag gab es dann die Hauptprobe mit der ersten gemeinsamen Abstimmung. Am Samstag folgte die Generalprobe mit allen Musiker*innen, dem Ad-hoc-Chor und dem Kinderchor. Alle Beteiligten konnten nun die Bedeutung einer jeden einzelnen Note erkennen und plötzlich ergab alles Sinn. Die Vorfreude auf das Konzert war groß!

Wie schön, als sich die Kirche zum Konzert mit Besuchern füllte. Unter den Klängen des Kanons „Alles was Odem hat, lobe den Herrn“ zogen die Sängerinnen und Sänger ein; beeindruckend war die große Zahl an Mitwirkenden des Kinderchors, des Jugendchors und des Ad-hoc-Chors der Jungen Kantorei St. Martin mit ihrer Leiterin Ute Hormuth.

Die verschiedenen Chorgruppen eröffneten das Konzert in unterschiedlicher Chor- und Instrumentalbesetzung. Eindrucksvoll erklang das „Alleluia“ von Jay Althouse, lieblich und gefühlvoll das „Here I am, Lord“ von Daniel Schutte und das „Lobet den Herrn, alle Völker“ von Klaus Wallrath, wunderbar vorgetragen vom Jugendchor und begleitet am Klavier von Manfred Öchsner. Auch Instrumentalwerke von Michael Villmow in unterschiedlichen Besetzungen mit Orgel, Streicher, Schlagwerk und Saxophon stimmten die Konzertbesucher*innen ein.

Dann erklang zum ersten Mal in der Öffentlichkeit das Werk „Omnia tempus habent – Alles hat seine Zeit“. Der Text stammt aus dem Buch Kohelet, Kapitel 3; es beschreibt die Gegensätze des Lebens in ihrer ganzen Dimension: Geburt und Sterben, Schmerz und Glück, Zerstörung und Aufbau, Schweigen und Reden, Krieg und Frieden und schließlich Hass und Liebe.

Villmow komponierte dieses Werk für gemischten Chor plus Kinderchor, Streichquartett, Orgel, Schlagwerk und Saxophon. Villmow schuf eigene Klang- und Rhythmusfarben für die zentralen Begriffe und schaffte es so, den Kirchenraum mit Spannung, Dramaturgie, Beklemmung, aber auch Hoffnung, Entspannung und Freude zu füllen.

Alle Mitwirkenden boten eine begeisternde Aufführung; die fabelhaften Musiker*innen – Michael Villmow, Saxophon, Manfred Öchsner, Orgel, Felix Zeller, Schlagwerk, Sumin Lee und Karoline Janot, Violinen, Birgit Dorndorf, Viola, Zherar Yuzengidzhyan, Cello – unterstützten die mit großem Engagement, Klarheit und Ausdruck agierenden Sänger*innen des Ad-hoc-Chors und des Kinderchors und wussten stets das inspirierende Dirigat von Ute Hormuth in eindrucksvolle Musik umzusetzen.

Die Konzertbesucher*innen dankten für diese Vorstellung mit stehenden Ovationen, Jubel und großem Applaus.

Den Abschluss dieses eindrucksvollen Konzertes gestalteten zunächst der Kinderchor zusammen mit dem Jugendchor mit dem Satz von Jörn Philipp „Wenn der Abend kommt und die Nacht beginnt“, bevor auch das Publikum beim „Der Mond ist aufgegangen“ mit einstimmen durfte, umrahmt vom Ad-hoc-Chor mit dem Satz von Volker Hempfling.

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