Früher Müllhalde, künftig Photovoltaik-Anlage: Auf ehemaligen Deponien Edesheim und Ingenheim soll Strom erzeugt werden

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Auf dem Gelände der abgedeckten Deponie Edesheim will der Landkreis Südliche Weinstraße eine großflächige Photovoltaikanlage errichten. Auch auf dem Gelände der früheren Deponie in Ingenheim soll, nach deren Abdeckung, mit einer solchen Anlage künftig erneuerbare Energie gewonnen werden.

Wie die Anlagen betrieben werden, steht im Detail noch nicht fest. In der jüngsten Werkausschuss-Sitzung des Eigenbetriebs WertstoffWirtschaft (EWW) kristallisierte sich jedoch ein Geschäftsmodell heraus, das die Ausschuss-Mitglieder favorisierten: die Anlagen nach Bau und Inbetriebnahme selbst, durch den EWW, zu betreiben. Als nächsten Schritt wird das Beratungsunternehmen teamwerk AG aus Mannheim nun die Ausschreibung der Photovoltaikanlagen vorbereiten.

Landrat Dietmar Seefeldt sieht in den geplanten Anlagen eine energetisch, ökologisch und wirtschaftlich sinnvolle Nutzung des Geländes. „Hier geht es nicht um landwirtschaftlich oder anderweitig hochwertig genutzte Flächen, sondern um frühere Müllhalden. Diese Flächen zur Gewinnung erneuerbarer Energie zu nutzen, ist schon einige Jahre geplant und aufgrund der Energiekrise jetzt aktueller denn je.“ Er sieht darin auch einen Beitrag des Landkreises zum Erreichen seines Klimaschutz-Ziels: Wärme- und Stromversorgung sowie Mobilität sollen sich bis zum Jahr 2050 zu 100 Prozent aus Erneuerbaren speisen.

Martin Adams, Berater und Prokurist des Unternehemns teamwerk AG aus Mannheim, berichtete dem Werkausschuss, dass grundsätzlich als Geschäftsmodelle folgende Konstellationen in Frage kommen:
1) die Verpachtung des Grundstücks an einen Dritten zum Zwecke der Errichtung und des Betriebs einer PV-Anlage oder

2), die Pacht einer von einem Dritten errichteten Anlage durch den EWW zum
Betrieb der PV-Anlage oder

3), der Kauf und Betrieb der Anlage durch den EWW. Letztes Modell der
„Eigenerledigung“ empfahl der Fachmann, auch um den maximalen Nutzen und die bestmögliche Rendite zu erzielen.

Die rechtlichen Voraussetzungen für Bau, Planung und Betrieb der Photovoltaikanlage in Edesheim sind gegeben. Der Stilllegungsbescheid der SGD Süd vom April 2016 ermöglicht die Anlage an der Stelle grundsätzlich. Auf einer Gesamtfläche von mehr als 23.500 Quadratmeter könnten dort Photovoltaik-Module errichtet werden. Die planungsrechtlichen Voraussetzungen sind ebenfalls erfüllt:

Die Flächennutzungspläne der Verbandsgemeinden Edenkoben und Landau-Land – deren Grenze verläuft genau durch das Deponie-Gelände – sowie die Bebauungspläne der beiden Ortsgemeinden Edesheim und Knöringen liegen entsprechend vor. Der abschließende Beschluss der Ortsgemeinde Knöringen zum Bebauungsplan wird voraussichtlich im Dezember gefasst werden.

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