Dromedare gelten als sehr genügsame, ausdauernde, zähe und geduldige Tiere. Und Geduld war auch beim Zooteam des Zoo Landau in der Pfalz gefragt, denn bereits seit etlichen Tagen hatten einige Anzeichen auf eine nahende Geburt bei Dromedarstute JAQUELINE hingedeutet. Am Mittwoch, 8. Februar, war es dann am späteren Nachmittag so weit: Ein kleines Stutfohlen erblickte das Licht der Welt. Die Geburt verlief schnell und komplikationslos.
Es ist bereits das vierte Fohlen, das JAQUELINE, die selbst im 2010 im Zoo Landau geboren wurde, zur Welt gebracht hat und erfolgreich aufzieht. Es ist allerdings das erste Fohlen des noch vergleichsweise jungen Dromedarhengsts SAID, den der Zoo Landau im August 2020 aus dem belgischen Zoo Pairi Daiza in Brugelette übernommen hatte. Der auffällig dunkelbraun gefärbte Hengst hatte sich bestens in die Gruppe eingefügt und nun ist das Zooteam erleichtert, dass er sich auch als geeigneter Zuchthengst erweist.
„Wir sind sehr froh, mit diesem sehr umgänglichen und hübschen Hengst und unseren beiden aktuellen Zuchtstuten an die langjährigen Zuchterfolge der größten gehaltenen Tierart im Zoo Landau anknüpfen zu können“, freut sich der bekennende Dromedarfan Zoodirektor Dr. Jens-Ove Heckel. In seiner bisher 23-jährigen Dienstzeit im Landauer Zoo sind insgesamt 24 Dromedare geboren und erfolgreich von ihren Eltern aufgezogen worden. Eine schöne Bilanz, so wie es sich für die besonderen Charaktertiere, die auch das Logo des Zoo Landau zieren, gehört.
Das jüngste Mitglied der Familie wurde auf den Namen JUNAH, was im Arabischen „Sonne“ bedeutet, getauft. Das Zooteam knüpft mit diesem Namen an eine Tradition an, Stutfohlen mit dem Anfangsbuchstaben des Namens der Mutter zu benennen. So wurde eine ältere Tochter von JAQUELINE und damit auch Halbschwester der kleinen JUNAH, zu Zeiten JUMANA getauft. Sie ist als zweite Stute in der Landauer Zuchtgruppe verblieben.
Mutter JAQUELINE und Stutfohlen JUNAH halten sich momentan noch in Stall und im Vorgehege auf und sind dort auch schon für Passantinnen und Passanten auf der Hindenburgstraße zu entdecken. Der Vater, die Halbschwester und ein Halbbruder aus dem Jahr 2020 sind sehr interessiert am neuen Nachwuchs und begegnen der Kleinen am noch trennenden Vorgehegezaun bereits sehr freundlich. Die Zusammenführung mit der gesamten Familie soll im Laufe der nächsten Woche stattfinden. Solange sollen Mutter und Kind noch ein wenig ungestört sein und JUNAH auch noch etwas sicherer auf den langen Beinen werden.