Verwaltungschefs wenden sich gemeinsam ans Land für Stärkung der Pflegestützpunkte: „Unhaltbare Situation“ – „Mehr Personal notwendig“

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Die Situation der Fachkräftestellen der Beratung und Koordinierung in den Pflegestützpunkten im Landkreis Südliche Weinstraße und in der Stadt Landau sei unhaltbar.

Darauf weisen Landrat Dietmar Seefeldt und Landaus Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler in einem gemeinsamen Schreiben an den rheinland-pfälzischen Sozialminister Alexander Schweitzer hin. Sowohl die Kreisverwaltung als auch die Stadtverwaltung haben sich auch schon zuvor, in den vergangenen drei Jahren, mit dem Hinweis auf die prekäre Lage bei den Pflegestützpunkten an das Sozialministerium in Mainz gewandt – bislang ohne Erfolg.

Die Versorgungsgebiete der Pflegestützpunkte in Kreis und Stadt seien deutlich zu groß, so die Verwaltungschefs in dem jetzigen Schreiben an den Minister: Es handele sich bei allen drei Stützpunkten mit Abstand um die größten Versorgungsgebiete pro Fachkraft in ganz Rheinland-Pfalz. Laut Gesetz soll das Gebiet einer Pflegestützpunkt-Fachkraft in Vollzeit durchschnittlich 30.000 Einwohnerinnen und Einwohner umfassen.

Ihre Aufgabe ist es, rund um die Themen Pflege und soziale Betreuung zu informieren und Angebote zu vermitteln. Im Landkreis ist jeweils eine Fachkraft für deutlich mehr Menschen zuständig: Im Bereich des Pflegestützpunkts Annweiler – Bad Bergzabern sind es rund 41.000 Menschen, in Edenkoben – Herxheim – Offenbach rund 48.000. Der Pflegestützpunkt Landau in der Pfalz – Verbandsgemeinde Landau-Land deckt ein Gebiet mit rund 61.000 Menschen ab.

Zum Vergleich: Der Landkreis Bad Kreuznach – dort leben rund 12.000 Menschen über 80 Jahre – verfügt über sechs Pflegestützpunkte und damit über doppelt so viele wie der Kreis SÜW und die Stadt Landau zusammen, wo zum Stichtag 31. Dezember 2021 laut Statistischem Landesamt insgesamt rund 11.000 Menschen älter als 80 Jahre alt waren.

Mit der aktuellen Situation im Kreis SÜW und in der Stadt Landau habe die Überlastung der Fachkräfte ein zumutbares Maß weit überschritten, so der Landrat und der Oberbürgermeister weiter. Die Qualität der Beratung leide.

Trotz der desolaten Personalsituation steige die Anzahl der Beratungen aufgrund wachsender Nachfrage von Jahr zu Jahr. Das wiederum führe dazu, dass die Fachkräfte verstärkt auf Telefon- statt auf persönliche Beratung setzen müssten. Die Beschwerden häuften sich, Wartezeiten würden länger.

„Wir bitten Sie daher dringend, dafür Sorge zu tragen, dass die Pflegestützpunkte mit Sitz im Landkreis Südliche Weinstraße und in der Stadt Landau mit einer der Größe ihrer Versorgungsgebiete angemessenen Anzahl von Fachkräftestellen der Beratung und Koordinierung ausgestattet werden“, so Seefeldt und Geißler. Das Beratungsangebot der Pflegestützpunkte anzupassen, sei unverzichtbar, um den demografischen Wandel und den damit verbundenen Herausforderungen zu bewältigen.

Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Stadtverwaltung Landau und der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße.

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